Rückblick Nr. 37

1.- 6. Oktober 2010

Gemütliches chillen auf dem Camping oder der Kreis schliesst sich

 

Wir fuhren über die Puente International zum letzten Mal nach Argentinien. Ein letztes Mal erledigten wir den ganzen Papierkram am Zoll und fuhren dann bis nach Gualeguaychu. In Gualeguaychu fragten wir nach einem Campingplatz, welcher im LoonleyPlanet empfohlen wird. Die schroffe Antwort des Mannes war: „Hier ist alles zu! Alles geschlossen!“ Vielen Dank und hasta luego, dankten wir und fuhren davon. Doch das hier alles zu war konnten und wollten wir nicht glauben und machten uns auf die Suche. Und tatsächlich war fast alles geschlossen, nur ein einziger Campingplatz war offen. Und was für einer! Direkt am Rio Plata gelegen, mit warmen Duschen, Internetzugang, absoluter Ruhe undundund. Hier wollen wir bleiben! Wir richteten uns für unsere letzten Tage ein! Wir planten drei Tage und blieben dann fünf! Wir verbrachten die letzten Tage unserer Reise auf jenem Campingplatz mit angeln, waschen, grillieren, nichtstun und viel organisieren im Internet. Die Leitungen liefen heiss. Wir machten unsere Verschiffungspartner, den Agenten und die Spedition (www.spediteam.ch )fast wahnsinnig mit Mails. (Sorry noch einmal dafür!) Ich glaube fast wir waren doch ein bisschen nervös. Dann kam der Tag des Aufbruchs vom Camping. Am Vortag haben wir unsere Mari Containertauglich gepackt und alles so verstaut, dass wir am Freitag nur noch hätten reinfahren können. Wir fuhren nach Buenos Aires. Und zwar in die Roseti 445. Ja genau, da haben wir vor fast genau einem Jahr unsere Reise begonnen. Wir können die letzten Tage unserer Reise da verbringen wo wir sie begonnen haben. Florencia und Rolando, Freunde von Carolina und Markus, wohnen jetzt in dieser Wohnung und haben uns netterweise für die letzte Woche zu sich aufgenommen. Muchas Gracias Flo y Rrrrrrolando! Steph

 

7.– 9. Oktober 2010

Wiedersehen mit der Tortugacrew oder die Firma Weber macht das schon

 

Am 7. Oktober war dann der Termin mit dem Agenten. Morgens trafen wir nach langer Zeit (ich glaube es waren etwa 7 Monate) unsere Verschiffungspartner, die Tortuga- Crew wieder! Gemeinsam machten wir uns auf ins Büro der Firma Weber, die für uns den ganzen Zoll- und Papierkram für die Verschiffung erledigt. Wir wurden nett empfangen und informiert was alles schon erledigt ist, aber auch was alles noch nicht erledigt ist. Und das hörten wir gar nicht gerne. German Weber erklärte uns, dass er keine Autorisation für den Container für Freitag bekommen hat. Erst für Dienstag. Upps! Das wird aber seeehr knapp, denn wir fliegen Mittwoch. Und was wir bis dahin noch nicht wussten, die Tortuga- Crew hatten für Samstag einen Flug nach Iguazu gebucht. Na, nun müssen sie aber etwas unternehmen Herr Weber. Wir redeten auf ihn ein und versuchten ihm seeeeehr nahe zu legen, dass es NOTWENDIG ist, dass wir unsere Fahrzeuge am Freitag in den Container fahren müssen. Er sagte uns, er versuche es noch einmal und werde sich dann am Nachmittag bei uns melden. Wir vier gingen dann gemeinsam Kaffee trinken und hofften auf die erlösende Nachricht von Weber. Diese kam aber nicht und so machten wir uns am späten Nachmittag noch einmal auf in sein Büro. Aber alles hoffen hatte nichts genützt. Wir konnten die Fahrzeuge wirklich erst am Dienstag in den Container fahren. Nun mussten wir uns einen Plan B ausdenken. Wie kriegen wir Tortuga und Mariposa in den Container. Wir kamen dann zu der Lösung, dass die Firma Weber morgen Freitag alle Papiere soweit fertig macht am Zoll, so dass wir (Steph und Jeannine) am Dienstag mit beiden Autos nur noch in den Container fahren können. Naja, hoffen wir mal, dass das dann alles klappt!?

Am Abend gingen wir zusammen essen. Eigentlich wollten wir unseren Erfolg etwas feiern, doch leider gab es nicht allzu viel zu feiern. Wir liessen uns aber den Abend von all den Nervenaufreibenden Tatsachen des Tages nicht vermiesen und hatten einen tollen Abend!

Am Freitag machte die Firma Weber alle Papiere klar und informierte uns am Nachmittag über diesen Teilerfolg.

Am Samstag trafen wir uns dann noch einmal mit der Tortuga- Crew um alle Einzelheiten zu besprechen und um uns alle Schlüssel von Tortuga zu übergeben. Sie überbrachten uns dann auch noch die etwas unerfreuliche Nachricht, dass unser Container noch gescannt werden müsse und das zusätzliche Kosten verursachen werden. L Noch einmal 130 Dollar, für etwas, was wir nicht ganz verstanden. Ein Containerscan bei einem Export? Corinna und Ralph mussten sich dann aufmachen um noch rechtzeitig an den Flughafen zu kommen um nach Iguazu zu fliegen. Viel Spass bei den Wasserfällen! Geniesst es, es ist einfach gewaltig da!!

Wir machten uns dann noch einmal auf in das Getümmel von Buenos Aires Centro! Wir wollten noch die letzten Souvenirs kaufen. Steph

 

10.- 11. Oktober 2010

Mari in Glew oder VW ist keine Automarke, VW ist eine Familie!

 

Wir schliefen erst mal aus am Sonntag. Den Stress in den letzten Tagen wollten wir eigentlich vermeiden, aber leider liess es sich nicht vermeiden.

Eine gute Sache hatte dieser Stress ja doch noch! Wir konnten noch einmal mit Mariposa raus aus der Stadt fahren und unseren unbekannten Freund Guille und seine Familie besuchen. Guille hat uns während der ganzen Reise immer mit guten Tipps, Adressen und seinen VW- Kenntnissen geholfen. Und weil wir ja erst am Dienstag in den Container fahren können, kann der VW- Verrückte Willie unsere Mariposa live noch erleben. Wir freuten uns sehr und wurden auch sehr freudig empfangen! Wir verbrachten ein tolles Weekend, denn am Montag war ein Feiertag und so konnten wir den Sonntagabend in vollen Zügen mit Freunden voll geniessen. Es war, als würden wir uns schon lange kennen und man merkte gar nicht, dass wir uns das erste Mal im Leben sahen. Guille zeigte uns seine Perlen. Zwei T1, einen T2 und einen T3. Auch zwei Käfer, einen Iltis, einen auseinander gebauten Heikel und viele VW Einzelteile nennt er sein Eigen. Eine tolle Sammlung! Wir redeten viel über Vw, die Unterschiede von Europa und Südamerika, die Welt und assen gemeinsam selbst gemachte Empanadas und Pizza. TOLL! VIELEN DANK ERIKA, GUILLE UND ANNE! Gerne wären wir länger geblieben, aber morgen Dienstag ist ja der Tag, auf den wir uns schon lange vorbereitet haben. Steph

 

12. – 14. Oktober 2010

Die letzten Kilometer auf südamerikanischem Boden oder na dann Tschüss!

 

Wir waren um 09.00 Uhr wie abgemacht im Büro von der Firma Weber. Aber wie wir das ja kennen gelernt haben, kann man hier aus verschiedenen Gründen nicht pünktlich sein. Herr Weber traf dann gegen 10 Uhr ein. Für uns war das kein Problem. Danach ging es dann gleich los. Und es kam genau so, wie wir uns das eigentlich gedacht hatten. Also ich mit Torguga als Schlusslicht, Jeannine mit Mariposa in der Mitte und Weber mit Privatfahrzeug als Erster. Abgemacht war eigentlich, dass die Firma Weber die Tortuga fährt und wir mit unserer Mariposa. So fuhren wir also nun im Minikonvoi zum Hafen. Da parkten wir zwischen aufgetürmten Containern und rangierenden, riesigen Gabelstaplern. „Hier müssen wir eine halbe Stunde warten“ sagte uns Herr Weber. Na gut, für uns kein Problem. Eine halbe Stunde überstehen wir locker. Aus dieser halben Stunde wurden aber 6 halbe Stunden und wir waren froh, Sandwiches und Getränke mitgenommen zu haben. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Auto starten, den wild gestikulierenden Händen folgen und schwups waren beide Autos im Container und wurden gut verzurrt. Jetzt nur noch Türe zu und Plombe dran. Fertig! Juhui, wir habens tatsächlich geschafft. Ein weinendes und ein lachendes Auge hatten wir ja schon, aber es löste sich in diesem Moment eine riesige Anspannung. Herr Weber nahm uns bis zum Büro mit zurück und da verabschiedeten wir uns von ihm.

Zurück in unserem vorübergehenden Zuhause in der Roseti machten wir uns daran, unsere Rücksäcke für die Heimreise zu packen. Da wir aber am nächsten Tag erst am Abend fliegen, ging alles ziemlich ruhig und gelassen zu und her. Am Abend machten wir noch ein gemütliches Abendessen mit Flor und Rolando. Wir verabschiedeten uns dann von den beiden und gingen zu Bett. MUCHAS GRACIAS UN OTRA VEZ A VOS!

Am Tag unserer Abreise hatten wir uns vorgenommen nichts mehr tun zu müssen. Und so war es dann auch. Wir packten unser Reisegepäck fertig und räumten unser „Schlafzimmer“ und die Küche auf. Dann war warten angesagt, die Zeit mit Internet und rumsitzen verbringen, bis um 17 Uhr dann das Taxi kam. Mit dem Taxi fuhren wir durch die „Hora pico“ (Rushhour) zum Flughafen. Auf dem Weg dahin gingen mir so einige Bilder des vergangenen Jahres durch den Kopf…Nun war es also wirklich vorbei! Am Flughafen klappte alles reibungslos. Einchecken, einsteigen und losfliegen….Tschüss Südamerika! Vielen Dank das wir hier sein durften und wir eine so tolle Zeit erleben durften! Die schönste, lehrreichste, anspruchvollste und intensivste Zeit die wir in unserem jungen Leben bis jetzt hatten! Wir sind uns sicher; es war nicht das letzte Mal! Reisen erweitert den Horizont! Steph

 

14.- 21. Oktober 2010

Hallo Schweiz oder Körper und Geist ticken verschieden…

 

Tja hier sitze ich nun, genau eine Woche ist es heute her seit wir in Deutschland gelandet sind. Eine Woche die mir vorkommt wie zwei Tage. Ich befinde mich momentan noch wie in Trance, will noch nicht angekommen sein. Während mein Geist noch da drüben festhängt, tickt mein Körper hier bereits mit der laufenden Uhr hier. Ich koste noch jede Minute der 13 Stunden Rückflug aus, doch sobald wir die Zugreise antreten, wird uns schlagartig bewusst, Hallo Europa. Wir hängen in den Zugsitzen, hören zwei Stunden den drei Senioren hinter uns beim Gespräch über Masse, Form und Lagerung von Feuerholz zu. Mir ist zum Weinen zu Mute. Am liebsten würde ich bei der nächsten Haltestelle aussteigen und mich zurück beamen von da wo ich gerade noch herkam. Doch innerlich weiss ich, wie anfällig ich auf solche Momente bin und versuche mich zusammenzureisen. Schliesslich werden wir in Basel von Stephs Bruder Dänu und Kobu mit einem Waldfest freudig erwartet. Stephs Augen leuchten als er die lang ersehnte Cervelat sieht. Von diesem Augenblick läuft alles wie ein Filmstreifen ab: Besuch meiner Familie, Besuch Stephs Familie, Besuch bei Hofis, umziehen am Samstagmorgen, Samstagabend arbeiten, Sonntag Göttibueb- Besuch, abends Spaghettiessen bei meiner Familie. Montag sind wir auf (Baby)besuch bei Freunden, weiter müssen wir uns um die Steuererklärung, Versicherung, AHV-Nachzahlung, Arbeit und Container kümmern. Wir haben nämlich die schlechte Nachricht gekriegt, dass unser Container mit den beiden Fahrzeugen drin, nicht wie abgemacht am 16.10. aufs Schiff ist, sondern am Zoll aufgehalten wurde. Der durchgeführte Containerscann passte anscheinend jemandem nicht und daher soll der Container nochmals geöffnet werden. Dies passt uns natürlich überhaupt nicht, denn wir sind hier, die sind da und wir haben überhaupt keine Kontrolle mehr, was da drüben vor sich geht. Daher sind wir zurzeit gerade in Kontakt mit Guille und Erika in Buenos Aires und versuchen es so zu richten, dass wenigstens jemand von ihnen da zum Rechten schaut. So ist es mit dem „Ankommen“ noch gerade etwas schwierig. Ich will eigentlich auch noch überhaupt nicht ankommen. Es braucht Zeit. Zeit und Ruhe, alles zu verarbeiten was wir in diesem Jahr aufgenommen haben. Ich bin unendlich dankbar für das unvergessliche und prägende Jahr. Dankbar für die Gesundheit bei uns, unseren Familien und unseren Freunden, dankbar für die Begegnungen mit so unterschiedlichen Menschen, dankbar was wir an Natur bewundern und kennen lernen durften und dankbar, dass mein Körper arbeitet und mein Geist ver-arbeitet…

Jeannine

 

 

 

Rückblick Nr. 32

05.- 09. August 2010

Pläne sind da um sie über den Haufen zu werfen oder Bienvenidos Argentina…

 

Einen Reitausflug ist genau dass, was wir nach den vergangenen Strapazen uns gutes tun wollen. Doch zuerst will Steph dem Scheppern auf den Grund gehen und montiert das linke Hinterrad ab um an die Bremse zu gelangen. Dabei fliegen ihm etliche Kleinteile entgegen, so dass klar ist, die Bremse ist definitiv hinüber. Ersatz? Nicht hier in Bolivien. Gut, was nun? Nachdem wir uns ja etliche Stunden darüber unterhalten haben, wie unsere weitere Route verlaufen soll, haben wir uns nach Kompromissbereitschaft von beiden, dazu entschieden noch quer durch Paraguay zu fahren. Doch die Piste und der Zustand Mariposas machen uns einen Strich durch die Rechnung. Keiner von uns drei hat mehr Bock, die weiteren Wellblechstrapazen bis zur Grenze von Paraguay auf uns zu nehmen. Schliesslich soll uns Mari noch auf weiteren kleineren oder grösseren Reisen begleiten. Daher werfen wir unseren aktuellen hart diskutierten Plan über den Haufen und entscheiden uns für die nahe gelegene Grenze zu Argentinien. Dort wollen wir uns noch ein wenig asphaltierte Strassen, erhöhten Lebensstandart und wieder einmal Fleisch (haben uns mittlerweile mit Soya- Trocken- irgendwas angefreundet) gönnen. Aber vor allem wollen wir unsere argentinischen VW-Bus Freunde um Rat und Pflege bitten für Mari. Die Anfrage an das argentinische VW- Bus- Forum ist seit Tupiza per Mail weg und die Lust nach gutem Fleisch schon Riesen gross. Also, wir haben Bolivien verlassen und sind in Argentinien freundlich empfangen worden. Der Unterschied der beiden Länder ist gewaltig, aber auch verständlich. Die erste Nacht auf argentinischem Boden verbrachten wir an einer YPF Tankstelle in La Quiaca. Schon hier war der Unterschied gross. Als bestes Beispiel dient immer die Toilette. Die Toilette an der Tankstelle war sauberer als manche Toilette in den Hostals in Bolivien. Dann führte uns unser Weg weiter nach San Salvador de Jujuy. Unterwegs mussten/durften wir das erste Mal auf unserer gesamten Reise eine Strassensperre von Demonstrierenden Bürgern erfahren. Zu unserem Glück mussten wir nur 1 ½ Stunden ausharren bis sie die Strasse wieder freigaben. In S.S.de Jujuy angekommen stillten wir erst mal unseren Hunger, Danach suchten wir den vom Reiseführer empfohlenen Campingplatz. Da es doch schon wieder später Nachmittag war, fragten wir eine grad am Blumen wässernde ältere Dame. Diese wusste zwar nicht wo der Campingplatz ist, aber fand der sei doch auch gar nicht nötig und lud uns auf ihr Grundstück zur Übernachtung ein. Wir wurden auch zu Tee und Kecksen eingeladen und verbrachten einen tollen Abend mit Angela. Angela ist 64 Jahre alt und bekommt wohl nur selten von jemandem Besuch und so genoss sie unsere Gesellschaft sehr.

Sie erzählte aus ihrem Leben und wir aus unserem.

Da wir mittlerweile auch Hilfe angeboten gekriegt haben, mussten wir am nächsten Tag schon weiter nach Salta. Hier wohnt Martin. Er will uns helfen, unsere Mari wieder fit zu kriegen. Wir liessen uns erst einmal auf dem Camping Municipal nieder, denn Martin ist grad unterwegs nach Buenos Aires um sich seinen ersten T3 Westfalia abzuholen. Bevor wir aber den Campingplatz ansteuerten, liessen wir Mari wieder einmal (seit wahrscheinlich 5 Monaten) richtig waschen. Auf dem Camping angekommen, trafen wir wieder einmal Schweizer. Andi und Sandra mit ihrem Bigfoot und Edi und Brigitte mit ihrem Robusto. Wir verbrachten einen gesprächigen Nachmittag, bis es dann für uns hiess, Grill anschmeissen und nach langem wieder einmal ein argentinisches Rindsfilet auflegen. In der Zeit als das Filet auf dem Grill lag, checkte Jeannine unsere Mails. Bad News: Martins Mutter ist gestorben und so kann er uns leider nicht helfen. Natürlich verstehen wir das und werden nun selber nach Ersatzteilen für Mari Ausschau halten. Auch das werden wir hinkriegen. Steph

 

09.- 13. August 2010

Salta, La Linda oder Wir helfen Mari selber

 

Nachdem wir also wussten, dass uns Martin nicht helfen kann, nahmen wir die Sache selber in die Hand. Am Dienstag fuhren wir erstmal nach Salta in die Stadt und setzten uns in ein Kaffee mit Wifi. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir damit, unsere pendenten E-Mails zu beantworten, mit Freunden und Familie zu chatten und uns sonst ein bisschen zu informieren, was so in der weiten Welt läuft. Im Taxi zurück zum Campingplatz fragten wir den VW- Gol (nein hier fehlt kein f, die heissen hier wirklich so J ) fahrenden Taxifahrer nach der Garage wo er sein Auto revidieren und reparieren lässt. Die Adresse in der Hand, hofften wir, dass sie uns da weiterhelfen konnten. Doch zuerst mal eine Runde leckeres argentinisches Rindfleisch und danach eine weitere ruhige Nacht. Voller Tatendrang machte ich mich am nächsten morgen auf die Suche nach der Garage. VW, gross angeschrieben! Doch leider konnten die mir nicht weiterhelfen mit den Ersatzteilen die ich brauchte, doch sie schickten mich zu einem Ersatzteilladen. Na das kenn ich doch, von einem Laden in den nächsten… Also zottle ich los und bin guten Mutes, dass sie mir da weiterhelfen. Ich lege meine mitgebrachten Teile auf den Tresen und schon wird in den Ordner und Heftchen geblättert und nach Ersatz gesucht. Nach einiger Zeit kommt der eine mit den Stossdämpfern und der andere mit den Hinterbremseteilen. Leider beides nicht Original VW. Beide Herren sind aber überzeugt mit ein bisschen McGyverismus kriegt man das hin. Naja, mal schauen. Sie schreiben mir netterweise auch gleich die Adresse von dem Schweisser auf, bei dem ich vorbeischauen soll um die Teile so hinzukriegen wie sie sein sollten. Ich mach mich aber nicht auf den Weg zu dem Schweisser, sondern zurück zum Camping. Den Stossdämpfer krieg ich nämlich mit wenig Aufwand selber so hin dass er passt. War ich der Meinung. Der Nachmittag war schon fast vorbei, als ich mit Hilfe von Tucan- Chauffeur Edy den Stossdämpfer einbauen konnte. Für den nächsten Tag (Donnerstag) nahm ich mich dem Projekt Hinterbremse- Instandsetzung an. Avor aber schon am Abend vorher. Ich musste nämlich die erworbenen Teile vom Schweisser bearbeiten lassen und so machte ich mich auf den Weg zu einem solchen. Dieser Schweisser machte mir wirklich einen guten Eindruck und versprach mir, die Teile am gleichen Abend um 20.00 Uhr fertig zu haben. Und tatsächlich, die Teile waren tatsächlich fertig und zudem sahen sie genau so aus, wie die von der ausgebauten rechten Seite. Also machte ich mich am Donnerstag daran die guten Teile einzubauen. Es klappte nicht gleich auf Anhieb, aber nachdem ich dann noch mit der Eisensäge ein Teil gekürzt hatte, konnte ich alles wieder so einbauen wie es sein soll. Ob das funktioniert?? Die grosse Frage, aber die wollte ich mir erst am nächsten Tag beantworten.

Wir machten uns also am Freitag auf, die nächsten Kilometer Richtung Paraguay in Angriff zu nehmen. Die ersten paar Meter waren entscheidend! Und es sah gut aus und es fühlte sich auch gut an. Als einziges Übel hatte ich vergessen, das Bremssystem zu entlüften. So kann man zwar auch Bremsen, aber es ist nicht das Gelbe vom Ei. Wir fuhren trotzdem weiter und machten uns auf den Weg Richtung Resistencia. Nun sind wir in Taco Pozo an einer ACA Tankstelle und noch 485 Kilometer von Resistencia entfernt. Morgen werden wir das Bremssystem entlüften und hoffen, einem weiteren Problem auf die Schliche zu kommen….Mal schauen. Nun gibt’s dann gleich lecker Bolognaise (mit leckerstem argentinischem Rindfleisch!)….hier geht’s bald weiter….wenn ihr wollt und wir Lust haben weiter zuschreiben…Steph

 

14.- 18. August 2010

Alles okay oder hier waren wir schon mal

 

Als erste „Arbeit“ war also heute Bremsen entlüften angesagt. Wie das funktioniert haben wir ja damals mit Onkel Rainer gelernt. Also, ran an die Bremsen und hopp. Nach einer halben Stunde war alles erledigt und wir machten uns auf die 485 Kilometer nach Resistencia. Nach dem losfahren sofort eine Probebremsung und…. ja, sie funktionieren! Erfolgserlebnis Nr. 1 an diesem Tag. Weitere sollten keine folgen ;-) Das andere aufgetauchte Problem behoben wir noch nicht, aber wir tanken einfach nur noch bis zur Hälfte. Ich vermute, dass wir ein Loch im Tank haben, aber das ist nur eine Vermutung. Nun gut, wir sind also auf dem Weg nach Resistencia. Nach 6 langen Stunden Fahrt immer geradeaus (wers nicht glaubt, kann auf der Landkarte schauen) kamen wir am späten Nachmittag im Parque 2 de Febrero an. Und was wir da sahen, brachte uns schon ein bisschen zum schmunzeln. Letztes mal als wir hier waren, war der halbe Campingplatz voll mit Schülern, die übers Wochenende einen Schulausflug machten und dieses mal waren wir Zeugen eines Motorradtreffs! Von ganz kleinen bis ganz grossen Motorrädern und Rockern war alles vertreten. Auch wieder aufgebaut war eine Bühne, wo Live- Musik spielte. Und wir mittendrin statt nur dabei….Nicht ganz, aber fast. Wir stellten uns etwas abseits und verfolgten das Ganze aus sicherer Entfernung ;-) Wir verbrachten, wie meistens ins Argentinien, den Abend mit draussen sitzen und „fürle“. Die Motorradfahrer taten das gleiche, wobei es auch welche gab die aufs Motorradfahren nicht ganz verzichten wollten/konnten und so die angenehme Ruhe mit knallenden und feuernden Auspuffen durchbrachen. Und das auch nachdem wir schon einige Zeit im Bett lagen.

Am Sonntag legten wir einen Ruhetag ein und liessen einfach wieder mal alles hängen. Auch die Wäsche wurde aufgehängt. Wir erledigten unsere elektronische Post und so verging der Tag leider viel zu schnell und wir mussten „schon wieder“ ein Rindsfilet auf den Grill schmeissen um unseren Abendhunger zu stillen…

Am Montag machten wir uns auf den Weg Richtung Paraguay. Auf diesem Weg lag der argentinische Nationalpark Rio Pilcomayo. Diesem Nationalpark statteten wir einen dreitägigen, Standortwechsel inklusive, Besuch ab. Die Nationalparks in Argentinien haben uns bis anhin immer gut gefallen, so auch dieser. Natürlich ist nicht grad die Jahreszeit um viele Tiere zu beobachten, aber wenn man geduldig ist, zeigt sich schon das eine oder andere Tier. So durften wir in diesem Park eine 6 Millionen umfassende Ameisenkolonie beobachten, zwischen Gebüsch und Bäumen ein scheues Reh und bei Sonnenuntergang ein auf Nahrung lauernder Kaiman. Durch andere Touris kam uns dann auch noch ein aufgescheuchter Fuchs entgegen, der sich aber genau so schnell aus unserem Blick entfernte wie er gekommen war. Was uns aber am meisten vor den Augen auftauchte, waren unzählige Vögel verschiedenster Gattungen. Auch ein Vogel kann etwas lustiges, aufregendes uns spannendes sein. Steph

Rückblick Nr. 18

27. Februar -   8 . März 2010

 

Die Weinstadt Mendoza oder Christmas Revival

 

Wir erreichten den Paso de las Cumbre am späten Nachmittag des 27. Februar. Oben angekommen, waren wir erleichtert, denn Kopfschmerzen und Sauerstoffknappheit blieben aus. Wir wurden von Christoph angesprochen, einem Bayern, der in Spanien lebt und hier Motorradtouren organisiert. Er musste seine Reisepläne auf Grund des Bebens umändern und musste auf dem schnellsten Weg nach Argentinien. Er fragte uns, ob wir ihn bis Mendoza mitnehmen könnten. Auf dem schnellsten Weg? Da war er ja bei uns nicht ganz an der richtigen Adresse, aber er kam trotzdem mit. Nachdem wir den etwas komischen und verwirrenden Grenzübertritt erledigt hatten, fuhren wir der Stadt Mendoza, durch eine tolle Berglandschaft, entgegen. Leider zeigte sich uns der höchste Berg Südamerikas (der Aconcagua 6959m) nicht.

Seit 4 Monaten fuhren wir, erst das zweite Mal bei Nacht, einer Stadt entgegen. Wir erreichten Mendoza gerade aufs Wochenende als das Nachtleben loslegte. Christoph lud uns noch zum Nachtessen ein und wir konnten endlich etwas entspannen nachdem wir die vergangene Nacht nicht mehr geschlafen haben. Nachdem wir dann ohne Stadtkenntnisse den erfragten Camping Parque Suizo fanden, war es doch schon 02.00 Uhr und wir waren definitiv reif fürs Bett. Klar, dass wir dafür die vollen 60 Pesos bezahlen mussten. Unter anderem mit der klaren Ansage, dass wir dann um 11.00 Uhr verschwunden sein müssen. Auch ein harter Tag geht mal zu Ende den wir erstmals verdauen müssen….

Wir machten uns also am nächsten Tag auf in die Stadt, um uns bei der Touriinfo über Mendoza informieren zu lassen. Viele Angebote rund um Wein werden natürlich angeboten. Wir fanden auch einen günstigeren Camping mitten im Stadtpark, wo wir uns erstmal für zwei Nächte einquartierten. Wir liessen uns hier ein bisschen die Sonne auf die Haut scheinen und übten uns im Nichtstun.

Am Mittwoch machten wir uns dann auf den Weg die verschiedenen Weinkellereien rund um Mendoza zu besichtigen. Eine einfache Aufgabe. Dachten wir. Dies war dann aber leider nicht so einfach wie wir gedacht hatten. Wir fuhren den ganzen Nachmittag in den „Weinbergen“ herum und informierten uns über Besichtigungen und eventuelle Übernachtungsmöglichkeiten. Die Besichtigungen wurden meistens nur bis 15 Uhr angeboten und die Übernachtungsmöglichkeiten waren teurer als in der Stadt. So entschlossen wir uns, einen freien Platz für die Nacht zu suchen und die Besichtigungen auf den nächsten Tag zu verschieben. Nachdem wir nochmals einige Kilometer gefahren sind und zum Schluss einen schönen Platz an einem See gefunden hatten, liessen wir diesen Tag als „nichtganzerfüllten“ Tag zu Ende gehen.

Neuer Tag, neuer Versuch sich die Weinkellereien von innen (von aussen haben wir ja gestern schon Einige gesehen) zeigen zu lassen. Wir fanden eine von aussen schöne und uns vom Namen her bekannte Bodega (Terrazas de los Andes) und fragten am Eingang nach einer Führung nach. „Klar, kein Problem“ entgegnete uns der Wächter und funkte sofort ins Innere der Bodega. Kurze Zeit später wurden wir von einer jungen Dame (Daniela) in Empfang genommen und begrüsst. Die Führung dauerte eine knappe Stunde und zum Schluss bekamen wir noch je 2 Gläser Wein zum degustieren. Da ja am Wochenende das Weinlesefest ist und im Moment die Traubenernte stattfindet, fiel die Besichtigung für unser Ermessen eher knapp aus. Was uns aber schwer beeindruckte waren die riesigen Mengen (120 Stück) an 13000 Liter Tanks. Das ergibt nach meiner Rechnung über 1,5 Millionen Liter, dazu noch die Tanks die unterirdisch sind….eine riesige Menge an Wein…. Nun gut, wir haben eine schöne Bodega im Kurzdurchlauf gesehen und auf Spanisch/englisch erklärt bekommen und wollten uns eigentlich noch eine zweite anschauen, aber dazu kam es dann doch nicht mehr. Auch weil die einem ihre Bodegas ja nicht gratis zeigen….

Nun sind wir also wieder zurück auf dem Camping in Mendoza und haben hier wieder Quartier bezogen. Zu unserer Freude haben auch Astrid und Lolly hier Halt gemacht. Ein kleines Wiedersehen mit Freunden ist doch immer schön. Am Freitag wurde aus dem kleinen Wiedersehen ein richtig grosses Wiedersehen. Piedro und Silvia mit Arturo und Heike und Rainer erweiterten die tolle Runde! Nun war also das Christmas Revival geboren. So gingen wir am Abend alle zusammen an die Viedimia (oder wie das Weinfest auch immer heisst). Etwas vom Fest enttäuscht trotteten wir jedoch allesamt nach Mitternacht wieder zurück zum Camping. Unter Weinfest haben wir uns irgendwie etwas anderes vorgestellt als Umzugswägen der Bodegas welche ihre mit Queen-Winken und Elmex-Lächeln bestückten Weinköniginnen präsentieren. Eine mehrbessere Misswahl halt jedoch mit dem Unterschied, dass die Missen Trauben, Pfirsiche oder sogar Melonen in die jubelnde Menge warfen. Am Samstagnachmittag gesellten sich noch Jasmin und Bernhard für eine Nacht dazu. Für Samstagabend war ein gemeinsames Essen ins Leben gerufen worden. Heike hat wieder mal alles gegeben! VIELEN, VIELEN DANK NOCH EINMAL!  Wir genossen Thüringer Klösse (Spöri’s, ich werde dann mal für Euch Thüringer Klösse machen!), Gulasch und Rotkraut! Ein richtiges Schlemmermenu. Da man zu einem guten Essen auch etwas leckeres trinken soll, endete der Abend ziemlich feuchtfröhlich und startete am Sonntag mit Kopfschmerzen wie schon lange nicht mehr. Den Sonntag verbrachten wir mit rumhängen und ausnüchtern. Astrid und Lolly machten sich auf den Weg, doch wir beschlossen kurzerhand noch eine Nacht anzuhängen.

 Steph + Jeannine

 

8. - 12. März 2010

 

To the Moon please oder auf zu 4762 M.ü.M.

 

Am Montag verabschiedeten wir uns also auch von Heike und Rainer (Wir werden euch vermissen!), Silvia und Piedro mit Arturo. Unser Weg führte uns Richtung San Juan. Dort suchten wir wieder einmal eine VW Garage auf, um unser Getriebeölstand kontrollieren zu lassen. Zu unserem guten Glück ist aber mit dem Getriebeöl alles in bester Ordnung und wir entschlossen ein weiteres Mal, ohne Reparatur weiter zu fahren. Die Nacht verbrachten wir in einem Vorort von San Juan an einer YPF Tankstelle.

Am Dienstag machten wir uns ziemlich früh morgens auf den Weg Richtung Valle de la Luna. Dieser Nationalpark soll ein Highlight sein und gehört auch dem UNESCO Welterbe an. Auf dem Weg dahin begegneten uns das erste Mal auf unserer Reise zweimal an einem Tag Schweizer die Reisen. Und es sollten noch nicht die Letzten gewesen sein für diesen Tag! Auch das erste Mal auf unserer Reise kamen wir an diesem Nachmittag mit dem letzten Tropfen Benzin in San Augustin an. Es war wirklich der letzte Tropfen, denn Mari stellte genau vor der Tankstelle den Motor ab. Die letzten paar Meter durfte Steph dann noch schieben! Uff Glück gehabt. Wir tankten so viel, wie uns der Tankwart an dieser abgeschiedenen Tankstelle noch verkaufen wollte und fuhren dann weiter Richtung Mondtal. Da angekommen, war die letzte Führung kurz vorher weggefahren und wir entschlossen uns auf dem extra dafür eingerichteten Parkeingangsplatz zu campieren. Etwas später gesellten sich dann auch noch Petra und Peter mit ihrer Tochter Alessandra (die dritten Schweizer heute also) dazu. Endlich da sind sie ja all die Schweizer die unterwegs sein sollen und wir noch nie antrafen.

Am nächsten Morgen ging’s fast pünktlich um 09.00 Uhr mit 11 anderen Autos los in das Mondtal. Dieses Erlebnis ist wirklich einmalig! Man denkt wirklich zum grössten Teil der 40 Kilometer langen Strecke man sei auf dem Mond! Mehr als drei Stunden waren wir unterwegs in dieser tollen Umgebung und staunten immer wieder von neuem was unsere Erde von früher erzählen kann! Und das Millionen Jahre zurück. Wirklich gewaltig!

Leider mussten/durften/konnten wir auch diesen eindrücklichen Ort hinter uns lassen und machten uns auf den Weg Richtung Paso Aqua Negra. Dieser Pass wird der nächste Härtetest für Mensch und Maschine werden. Wir werden uns langsam einer Höhe von 4762 Meter nähern und melden uns wieder wenn wir auf der anderen Seite angekommen sind! Die andere Seite liegt in Chile und wird für uns wahrscheinlich das erste Mal Strand bedeuten! Wir sind gespannt und freuen uns auf Neues! Steph

Rückblick Nr. 16

15. – 18. Februar 2010

Mystische Geschichten von Klaus oder endlich wieder mal was arbeiten

Wir haben es ja per Mail nicht geschafft uns mit Rennis unseren Reisebekannten aus Deutschland für ein Wiedersehen zu verabreden. Zu verschieden das Reisetempo, zu verschieden die Route. Umso grösser war die Freude als uns dann plötzlich der gelbe Renni entgegenkam. Bei der Kaffeerunde am Strassenrand freuten wir uns zu hören, dass wir uns Montag bei Klaus und Claudia wieder sehen werden. Wir genossen noch einen letzten gemeinsamen Abend mit Markus und Caro und verabschiedeten uns dann am Montag provisorisch von den beiden. Wir werden dann nochmals ins Dorf zurückkehren um uns nach Stephs Päckli zu erkundigen. Aber zuerst einmal verbringen wir nun ein paar Tage ausserhalb von El Bolson und gehen der ausgewanderten Familie Schubert etwas zur Hand. Denn wer auf der Farm mithilft, darf gratis auf ihrem Grundstück stehen. Dies nutzten wir natürlich einerseits um unser Reisebudget etwas zu entlasten und anderseits um uns auch wieder mal etwas nützlich zu machen. So verbrachten wir die Tage beim Himbeeren pflücken, beim Spielen mit den beiden Töchtern, beim Maschinen reparieren und abends am Lagerfeuer Klaus spannenden Geschichten zu lauschen. Ein komischer Kauz mit spannenden und mystischen Erzählungen und Erfahrungen seiner Reisen und seinem neu aufgebauten Leben mit seiner Familie hier in Patagonien. Jeannine

Claudia und Klaus „kennengelernt“ zu haben war toll. Es war, wie so oft auf der Reise, anders als erwartet. Ich habe mir die beiden anders vorgestellt als sie in Wirklichkeit sind. Es war interessant zu sehen wie die Beiden mit ihren zwei Töchtern heute leben. Natürlich genossen wir es auch Rennis wieder einmal zu sehen. Unglücklicherweise konnten wir am Sonntag nicht alle vier zusammen sitzen und plaudern, sondern mussten uns in „Zweierteams“ teilen. Die Männer reparierten die vom Luft übers Auto hinüber geluftete Renni- Markise und die Frauen….na was taten eigentlich die Frauen??? Kaffeetrinken, spazieren gehen und Abendessen zubereiten, genau….

Den Sonntagnachmittag verbrachten wir also mit klopfen, schweissen und ziehen. Die Sonne war schon verschwunden als wir den Markisenarm wieder so weit hatten, dass wir ihn am Montagmorgen wieder an Renni anmachen konnten. Steph

 

18. – 21. Februar 2010

Auf zum schweizerischen Bariloche oder VW verbindet

Noch einmal sind wir nach El Bolson zurückgekehrt um einerseits nach dem Päckli zu schauen und andererseits um uns noch richtig von Caro und Markus zu verabschieden. Und welch Freude, dass lang ersehnte Päckli ist noch am selben Morgen angekommen. Mit grosser Freude hörten wir das Tonband von Stephs „Götti-Familie“ noch in Markus Radio an, da Mari nicht über Kassettenrekorder verfügt. Danach hiess es endgültig verabschieden und dem Versprechen von den beiden, uns beim nächsten Heimbesuch in der Schweiz, zu besuchen. Zurück on the Road machte Steph noch einen kurzen E-Mailcheck und ich testete unsere neuen sechs CDs aus die im Päckli mitgekommen sind. Vielen Dank an dieser Stelle, die Musik ist super und funktioniert auch einwandfrei. Und das Beste kommt ja noch, von der Schokolade ist auch nur noch ein Päckli übrig. Aber wohl auch nicht mehr lange.

Unter den E-Mails befand sich eine Antwort von Guillermo (Willhelm auf Deutsch; wir nennen ihn nur Willi) aus dem argentinischen VW-Bus-Forum. Vorgängig hatten wir bei ihm nach einer Werkstatt in Bariloche nachgefragt. Er gab uns eine Adresse von einem deutschen Ehepaar in Bariloche, welche auch einen gleichen Bus fahren wie wir. Die werden sicher jemanden kennen, da sie ja mit ihrem Auto auch irgendwo in die Werkstatt gehen müssen. Nachdem wir also Donnerstag so gegen 19.00 Uhr in Bariloche angekommen sind haben wir von einer Tankstelle aus mal die besagte Telefonnummer angerufen. Walter und Helga waren Zuhause, haben beide den Hörer abgenommen und dem langsam verwirrten Steph, gleichzeitig den Anfahrtsweg erklärt. Denn wir wurden noch am Telefon dazu eingeladen bei ihnen auf der Einfahrt zu stehen solange wir dazu Lust haben. Toll nicht wahr? Also lotste ich Steph anhand seinen wirr gekritzelten Notizen durch die Stadt Bariloche, welche uns auf den ersten Blick überhaupt nicht schweizerisch vorkam. (Auch auf den zweiten Blick inkl. Bernersennenhund und Heidi übrigens nicht.)

Bei den beiden angekommen, staunten wir nicht schlecht, als da bereits zwei T3 Busse vor dem Haus standen. Volkmar und Gudrun stehen ebenfalls auf dem Grundstück von den beiden und sind aktuell seit über einem Jahr unterwegs und kehren regelmässig nach Südamerika zurück. Da war der Gesprächsstoff natürlich gross und die beiden haben uns wertvolle Tipps mitgegeben. Den Freitag verbrachten wir damit gemeinsam mit Volkmar nach einer Werkstatt zu suchen, denn die, dies mal gab, gibt es nicht mehr. Doch noch während dem Gespräch mit Volkmar stellte sich heraus, dass wir eigentlich nicht dringend in die Werkstatt müssen. Denn hier ist es nicht wie Zuhause wo man das Auto schön ordentlich in den Service gibt. Hier kennt man das Wort Service nicht, hier geht man nämlich erst in die Werkstatt wenn etwas kaputt ist. Da ja momentan nichts wirklich kaputt ist, entschieden wir, gelegentlich mal einen Ölwechsel zu machen und gut is.

Da nun noch einige Pässe mit über 4000 Höhenmetern vor uns liegen und wir immer noch viiiiel zuviel Gepäck dabei haben, nutzten wir den Samstagvormittag um noch ein wenig Gepäck los zu werden. Also haben wir aus zwei Kleiderkisten, eine gemacht und die ausgeschaubten Kleider Helga gegeben, welche sie der Kirche und dem heimischen Spital zukommen lässt. Nun warten wir noch darauf jemanden mit Fahrzeug kennen zu lernen, der bald in die Schweiz zurück kehrt, um demjenigen noch die Kühlbox und das Vorzelt mitzugeben. Am Nachmittag haben wir uns noch ein wenig Bariloche und Umgebung angeschaut.

 

21. Februar – 23. Februar 2010

Stadtmenschen beim Camping oder relaxen in den Thermen

Aus Bariloche raus und um den See rum, hiess unser Tagesziel. Die Strasse um den See herum war erneut eine sehr schöne Strecke. Auch auf dieser Strecke fühlten wir uns fast wie zuhause. Kurven, bergauf, bergab… fast wie eine Fahrt ins Wallis oder so….Gegen den späteren Nachmittag erreichten wir den Nationalpark Nahuel Huapi in welchem wir auf einem freien Camping halt machten. Da Sonntag war, waren ziemlich viel Leute zum grillen anwesend. Übrigens war dieser Tag ein richter Geschenketag. Von Gudrun und Volkmar erhielten wir zum Abschied zwei Schmetterlinge, hier im Park erhielten wir von einer sich unseren Bus anschauenden Familie ein Bombilla ( Metallröhrchen zum Mate schlürfen) und von unseren Platznachbarn Choripan ( Chorizo mit Brot). Aprospos Platznachbarn…. Gibt es etwas Lustigeres als Leuten beim Zeltaufbau zuzuschauen? Grins… Ich dachte wie kann man nur so dusselig sein und nach 1 Stunde immer noch gleich weit sein wie am Anfang. Mein Bierchen war mittlerweile getrunken, der Choripan gegessen und meine Schadenfreude gestillt. Ich ging zu den beiden jungen Argentiniern rüber und bot meine Hilfe an. Gabriel und Valeria sind aus Buenos Aires und tatsächlich das erste Mal am campieren. Das Zelt hat ihnen ihr Vater mitgegeben und sie hatten keine Ahnung wie es ausschauen soll, wenns aufgestellt ist. Mit meiner Hilfe schafften wir es dann doch noch (obwohl die Stangen kaputt und die Heringe gänzlich fehlten) das gute Zelt aufzustellen. Die beiden waren sehr dankbar und wir vier haben uns nach dem Essen zu einem gemütlichen Abend zusammengesetzt. Der Abend fing mit gemeinsamen Mate schlürfen an und endete mit FernetCola. Dazwischen wurden wir noch von Robert auf Deutsch angesprochen. Robert lebt in 3. Generation in Chile (in der Hauptstadt Santiago) und spricht immer noch gutes Deutsch. Er lud uns zu sich nach Hause ein, wenn wir dann in Santiago sind.

Weiter ging unser Weg Richtung San Martin de los Andes und Junin de los Andes. Beides für uns keine Städte die wir gesehen haben mussten. Wir fuhren durch und machten uns auf, ein Weiteres mal die Grenze nach Chile zu überqueren. Ein relaxter Grenzübergang. Alles ging sehr gemütlich zu und her, wie wir uns das schon gewöhnt sind von solchen nicht- touristischen Übergängen. Nachdem wir nun zum wiederholten Mal in Chile sind, wollten wir uns endlich mal eine dieser vielbesagten Thermen anschauen und unsere Seele mal ein bisschen baumeln lassen. Wir kamen am frühen Abend an einer sehr schönen Therme an und durften sogar auf deren Parkplatz übernachten. Am nächsten morgen wurden wir wie schon länger nicht mehr, vom Wecker aus den Federn geholt. Die Therme öffnete um neun und wir waren ziemlich die Ersten. Wir liessen es uns, bei herrlichstem Sonnenschein, bis in den Nachmittag hinein gut gehen. http://www.menetue.com/index.php Nach diesem relaxten Tag fuhren wir nur noch bis in den nächsten Ort (Pucon) und stellten uns auf einen tollen Camping. Auf dem Weg hierher, haben wir beide zum ersten Mal in unserem Leben einen dampfenden Vulkan in Echt gesehen. Eine tolle Sache, wenn man sich vorstellt, dass da wirklich Hitze aus dem Innern der  Erde aus einer 3000 Meter hohen Bergspitze rauskommt. Hier sind wir nun also; von dem warmen Mineralwasser entspannt, von der Sonne gewärmt und mit neuen Erlebnissen erfüllt. Läck geits üs guet…..Steph

 

Rückblick Nr. 15

1. - 3. Februar 2010

Überraschung mitten in der Nacht oder wo ist nur der Sommer geblieben?

Nach einer ziemlich unruhigen Nacht in Futaleufu standen wir ziemlich groggy einem erneuten Grenzübergang gegenüber. Der vergangene Übernachtungsplatz war eigentlich ganz hübsch und auch gut getarnt am Waldrand gelegen. Doch irgendwie meint es nebst dem Wetter auch das wild Campen gerade nicht so gut mit uns. Nachdem wir unsere kleineren anfälligen Arbeiten erledigten, schlüpften wir so gegen 23.00 Uhr in unsere Schlafsäcke. Spontan entschieden wir uns für einmal wieder in unserer Galerie zu schlafen, was uns das ständige ein- und ausräumen erspart. Gut, oben hat man definitiv mehr Platz, dafür ist es aber auch dreimal ringhöriger als wenn man unten schläft. Tja und kaum sind wir eingebettet hören wir auch schon bereits erste stampfende Geräusche. Shit, dachte ich und mein Herzschlag erhöhte sich. Als die Geräusche näher kamen und sich unmittelbar rund um- und am Auto bemerkbar machten, hatte ich das erste Mal so wirklich Schiss. Weder Pfefferspray noch die Mag light waren natürlich griffbereit. Endlich machte sich auch langsam bei Steph eine Spur von Nervosität bereit und versuchte mich mit „pssst“ zu beruhigen. Als er sich schliesslich mit Taschenlampe ausgerüstet nach unten begab um die Gegner in die Flucht zu schlagen, stiess er plötzlich in schallendes Gelächter aus. Wir sind mitten von einer neugierigen Kuhherde umgeben die schnaubend und stossend unsere Mari begutachtet. Es geht eine Weile bis die Herde weiterzieht und uns doch noch ein wenig schlafen lässt. Früh morgens ziehen dann die Kühe erneut an uns vorbei und ab da war dann an schlafen nicht mehr zu denken. Zwischen Kuhsch… balancierend, packten wir unser Zeugs zusammen und da ich meine Jeans am Veloträger draussen zum Trocknen vergessen habe, ist jetzt auch mein drittes Paar Jeans näh-bedürftig, denn Kuh hat Hose wohl mit Weide verwechselt.

 

Der Grenzübergang ging ganz flott und nachdem Steph dem Zollbeamten unsere beiden Feuerlöscher gezeigt hatte, betraten wir erneut Argentinisches Land. Wir sind auf ein Neues beeindruckt, wie sich Flora und Fauna mit nur wenigen Kilometer Distanz voneinander unterscheiden. Kurz in Esquel Halt gemacht um jemand zu suchen der unsere Gasreserven auffüllen kann, damit wir nicht mehr nur vom Feuer abhängig sind. (In Chile fanden wir niemanden der sich diesem gefährlichen Vorhaben annahm).Gesagt, getan fanden wir eine nette Dame mit Geschäft für welche dies überhaupt kein Problem darstellte.

Im Nationalpark Los Alerces wollen wir ein paar Tage verweilen und wieder einmal etwas wandern. Doch leider sagen uns die Argentinier immer wieder, sie hätten den schlechtesten Sommer überhaupt und das machte sich dann leider auch mit 5 Grad und Schneeregen bemerkbar. Ein Paar Aufhellungen nutzten wir noch für einen kleinen Adventure-Spaziergang durch den dichten Wald und später das Vogel-Lisi und Ramseiers wei go grase auf der Gitarre zu üben. (leider stehen mir noch keine weiteren herausfordernden Gitarrenstücke zum üben zur Verfügung)

Jeannine

 

3. - 15. Februar 2010

Wir verschlafen unsere Reise oder Wiedersehen bei Freunden

 

Wir haben tatsächlich einen neuen Rekord. Und zwar im Schlafen. Satte 13 Stunden am Stück. Allmählich beginne ich mir darüber Gedanken zu machen. Wenn das noch so weiter geht, verschlafen wir die Hälfte unserer Reisezeit. Doch irgendwie finden wir, dass Weckerstellen und Weltreise einfach nicht zusammen passen. Es ist an der Zeit, dass wir etwas tun dagegen, sonst kommen wir nie bis Peru. Wir werden versuchen, uns abends etwas länger wach zu halten. Wer weiss, vielleicht klappts ja. 

Mittlerweile sind wir in dem als Hippie-Dorf bekannten El Bolson angekommen. Und wir freuen uns sehr, hier unsere gewonnenen Freunde Carolina und Markus wieder zu treffen. Bei ihnen haben wir die ersten zwei Wochen in Buenos Aires gewohnt. Unterdessen sind sie von der Grossstadt aufs Land gezogen wo Carolina ihre Wurzeln hat. Zudem haben sie heimische Post für uns. Mein Vater hat uns zwei neue EC-Karten zugeschickt, da wir die alten drei in den drei Monaten bereits geschlissen haben. Kaum zu glauben aber war. Wie das geht? Einmal dreimal falscher Pin, einmal Karte wohl am Automat stecken lassen und zu guter letzt eine mit Magnetschlüsselanhänger ausser Gefecht gesetzt.

Glücklicherweise blieb uns die Visa erhalten.

Bei Carolina und Markus dürfen wir wieder mal etwas Wohnungs- Feeling schnuppern. Kochen, Waschen, Duschen, Internet alles geht so einfach. Wir geniessen es. Nun warten wir noch auf etwas besser Wetter, denn wir zwei Frauen konnten die Herren für einen gemeinsamen Reit-Ausflug überreden. Bis dahin verweilen wir unsere Zeit mit dem dreimal wöchentlichen Hippie-Markt hier im Dorf, Mari eine Generalreinigung zu verpassen, auszumisten und natürlich auch die Zeit wieder einmal mit Freunden zu verbringen. Denn unsere Freunde Zuhause, die fehlen uns hier schon manchmal. Jeannine

 

Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man „normal“ lebt. Nun sind wir schon eine Woche hier. Den Reitausflug konnten wir gestern bei strahlendem Sonnenschein in vollen Zügen geniessen. Reiten ist lustig…Für mich war es der Jungfernritt. Unsere Tage hier El Bolson sind gezählt, obwohl das Päckli von meinem Göttibueb bis heute leider noch nicht eingetroffen ist. Heute werden wir uns wieder mal an das „Campingleben angewöhnen“ und uns für eine Nacht an den Rio Azul verziehen. Fürs Wochenende haben wir Carolina und Markus eingeladen, mit uns an einen Ort ihrer Wahl zu fahren und ein bisschen Campingluft zu schnuppern. Am Montag, wenn nichts mehr dazwischen kommt (das weiss man hier ja nie so genau) werden wir dann wohl zu Claudia und Klaus Schubert fahren. Seit ich ihr Buch gelesen hab (Abgefahren- in 16 Jahren um die Welt), war es für mich klar, wenn wir in El Bolson sind, möchte ich diese beiden Menschen kennen lernen. Danach (wer weiss wie lange wir bei den beiden hängen bleiben) werden wir dann wieder Richtung Norden fahren (in welche Richtung auch sonst…wir fahren ja seit Ushuaia Richtung Norden), damit wir dann hoffentlich Anfangs März in Mendoza sind, wo das Weinfest stattfinden soll. Aber bis dahin vergehen noch fast drei Wochen und ihr werdet noch viel von uns lesen und sehen…. Steph

Rückblick Nr. 14

30.- 31. Januar 2010

Zurück auf der Carretera oder wir wagen es trotz Warnung von Chilenen

 

Nun geht unsere Reise also weiter. Die Kupplung kommt etwas später als vorher, aber sie funktioniert wenigstens wieder. Wir verlassen Coihaique und fahren der Carretera entlang weiter Richtung Norden. Und dies trotz vorabendlicher Warnung der Hostalbewohner. Da es die letzten zwei Tage geregnet hat, rieten sie uns davon ab, die Carretera zu fahren, da sie, Zitat: „Muy, muy malo“ sei. Meistens sei sie wegen heftiger Regenfälle überschwemmt und man käme nur sehr schwer durch und ohne 4x4 sowieso keine Chance! Ha, das wäre ja gelacht! Wir fuhren ohne Sorgen und Gedankenfrei durch dichten, sattgrünen Wald! Bei herrlichstem Sonnenschein! Nichts von muy, muy malo. Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir in den Queulat Park, in welchem wir die Nacht verbrachten. Da die Sonne bei unserer Ankunft noch nicht ganz verschwunden war, machten wir noch eine kleine „Wanderung“ über zwei Rundwege und bestaunten den dortigen Hängegletscher und die Flora. Da wir für Camping nicht immer bezahlen wollen, stellten wir uns kurzerhand einfach hinters „Grillhaus“ und wollten uns so die Campinggebühr sparen….Steph

 

31. Januar – 1. Februar 2010

Gut gedacht, schlecht ausgeführt oder auf zur argentinischen Grenze

 

Da wir uns eigentlich noch eine dreistündige Wanderung vorgenommen haben, hiess es früh aus den Federn. Das Wetter machte uns aber einen Strich durch die Rechnung und es regnete. Somit entschlossen wir uns kurzerhand den Tag zum weiterfahren zu nutzen. Bei der Ausfahrt des Parks wurden wir aufgefordert, den nicht bezahlten Camping zu zahlen. Mist, doch nicht gespart! Dann übernachten wir halt die nächste Nacht umsonst….Weiter ging die Fahrt durch atemberaubende Wälder, entlang von türkisblauen Seen und Flüssen, über Stock und Stein…. Das ist die Carretera Austral!

Wir fuhren den ganzen Tag und gegen Abend kamen wir in Futaleufù, welches 10 km vor der argentinischen Grenze liegt, an. Wir suchten und fanden ein lauschiges Plätzchen im Wald und verbrachten den Abend mit kleineren Arbeiten wie schreiben dieses Berichtes, nähen von kaputten Jeans, Feuer machen fürs Abendessen, Wäsche fertig trocknen lassen ect. Kleine, aber nicht unwichtige Arbeiten…..

Steph

 

1. -  3. Februar 2010

 

Überraschung mitten in der Nacht oder wo ist nur der Sommer geblieben?

Nach einer ziemlich unruhigen Nacht in Futaleufu standen wir ziemlich groggy einem erneuten Grenzübergang gegenüber. Der vergangene Übernachtungsplatz war eigentlich ganz hübsch und auch gut getarnt am Waldrand gelegen. Doch irgendwie meint es nebst dem Wetter auch das wild Campen gerade nicht so gut mit uns. Nachdem wir unsere kleineren anfälligen Arbeiten erledigten, schlüpften wir so gegen 23.00 Uhr in unsere Schlafsäcke. Spontan entschieden wir uns für einmal wieder in unserer Galerie zu schlafen, was uns das ständige ein- und ausräumen erspart. Gut, oben hat man definitiv mehr Platz, dafür ist es aber auch dreimal ringhöriger als wenn man unten schläft. Tja und kaum sind wir eingebettet hören wir auch schon bereits erste stampfende Geräusche. Shit, dachte ich und mein Herzschlag erhöhte sich. Als die Geräusche näher kamen und sich unmittelbar rund um- und am Auto bemerkbar machten, hatte ich das erste Mal so wirklich Schiss. Weder Pfefferspray noch die Mag light waren natürlich griffbereit. Endlich machte sich auch langsam bei Steph eine Spur von Nervosität bereit und versuchte mich mit „pssst“ zu beruhigen. Als er sich schliesslich mit Taschenlampe ausgerüstet nach unten begab um die Gegner in die Flucht zu schlagen, stiess er plötzlich in schallendes Gelächter aus. Wir sind mitten von einer neugierigen Kuhherde umgeben die schnaubend und stossend unsere Mari begutachtet. Es geht eine Weile bis die Herde weiterzieht und uns doch noch ein wenig schlafen lässt. Früh morgens ziehen dann die Kühe erneut an uns vorbei und ab da war dann an schlafen nicht mehr zu denken. Zwischen Kuhsch… balancierend, packten wir unser Zeugs zusammen und da ich meine Jeans am Veloträger draussen zum Trocknen vergessen habe, ist jetzt auch mein drittes Paar Jeans näh-bedürftig, denn Kuh hat Hose wohl mit Weide verwechselt.

 

Der Grenzübergang ging ganz flott und nachdem Steph dem Zollbeamten unsere beiden Feuerlöscher gezeigt hatte, betraten wir erneut Argentinisches Land. Wir sind auf ein Neues beeindruckt, wie sich Flora und Fauna mit nur wenigen Kilometer Distanz voneinander unterscheiden. Kurz in Esquel Halt gemacht um jemand zu suchen der unsere Gasreserven auffüllen kann, damit wir nicht mehr nur vom Feuer abhängig sind. (In Chile fanden wir niemanden der sich diesem gefährlichen Vorhaben annahm).Gesagt, getan fanden wir eine nette Dame mit Geschäft für welche dies überhaupt kein Problem darstellte.

Im Nationalpark Los Alerces wollen wir ein paar Tage verweilen und wieder einmal etwas wandern. Doch leider sagen uns die Argentinier immer wieder, sie hätten den schlechtesten Sommer überhaupt und das machte sich dann leider auch mit 5 Grad und Schneeregen bemerkbar. Ein Paar Aufhellungen nutzten wir noch für einen kleinen Adventure-Spaziergang durch den dichten Wald und später das Vogel-Lisi und Ramseiers wei go grase auf der Gitarre zu üben. (leider stehen mir noch keine weiteren herausfordernden Gitarrenstücke zum üben zur Verfügung)

Jeannine

Rückblick Nr. 13 findest du unter Chile

Rückblick Nr.12

6. – 8. Januar 2010

Perito Moreno Gletscher und Fitz Roy

 

Unsere Fahrt führte weiter mit dem Ziel El Calafate, das wieder in Argentinien liegt. Also verliessen wir Chile über eine recht rasche und unkomplizierte Grenzkontrolle und da sich unser Freund der Wind noch nicht abschütteln liess kamen wir nur spärlich voran. Mari musste gegen heftige Windböen ankämpfen und unser Fahrtempo lag so zwischen 60 & 70 km/h. Demnach kamen wir spät nachmittags in El Calafate an und waren zu müde noch irgendetwas mehr zu tun als nötig. Freudig darüber Astrid und Thomas wieder zu treffen verabredeten wir uns zugleich gemeinsam eine Pizza essen zu gehen. Den Tag darauf fuhren wir weiter Richtung Perito Moreno- Gletscher und übernachteten in der Nähe bei einer Estancia damit wir am darauf folgenden Tag noch vor den riesigen Touribussen im Park sein können. Das hiess dann auch 05.30 Uhr aufstehen, packen und losfahren. Punkt sieben Uhr morgens genossen wir einen fast menschenleeren Nationalpark mit herrlichem Blick auf den riesigen Gletscher. Wir waren fasziniert von der Grösse, den farblichen Veränderungen bei Wolken, Sonne oder Regen und wenn man gut hinhörte, hörte man den Gletscher arbeiten und das Eis knacken. Regelmässig löste sich wieder ein Eisbrocken der mit tosendem Geräusch im Wasser aufschlug. Dieser Gletscher ist der einzig noch Weiterwachsende und stösst pro Tag 2 Meter vorwärts. Und die Farben sind wirklich so, wie die Eis-Täfeli von der Migros. Demnach  könnt ihr es glauben sind die Fotos nicht bearbeitet sondern genau so wie wir den Gletscher gesehen haben. Unbeschreiblich und faszinierend. Nach sieben Stunden verliessen wir den Park und überliessen das Feld den anstürmenden Massen.

Noch am selben Tag ging unsere Reise weiter nach El Chaltén. Noch kurz in El Calafate eingekauft trafen wir unsere Italiener-Freunde wieder. Sie sitzen bereits seit 10 Tagen frustriert fest, dank einem Motorschaden und warten auf Ersatzteile aus Italien. Wir versprachen, sie beim Autostöpplen mitzunehmen, falls wir sie als Backpacker ohne ihr Reisemobil (Fiat-Unimog) irgendwo unterwegs antreffen. Doch wir vermuten, sie leider nicht mehr unterwegs anzutreffen, da ihre Reise seit Beginn an mit Komplikationen verlief und ihre Reiselust ziemlich am Nullpunkt angelangt ist.

In El Chaltén angekommen ist unser heimlicher Freund natürlich wieder extrem anwesend (trotz Nichteinladens)  und lässt uns den Tag sowie die Nacht nicht in Ruhe und wir hoffen nun die kommenden Tage doch noch ein paar Wanderschritte machen zu können. Denn ein Blick auf den Fitz Roy möchten wir uns eigentlich schon nicht entgehen lassen. Jeannine

 

8. – 10. Januar 2010

Kein Fitz Roy, dafür einige schwere „Schnaufer“

Das Wetter in Chaltén ist uns nicht gut gesonnen und so konnten wir die vorgesehene Wanderung nicht machen. Wir entschlossen uns daher, an den Lago del Desierto, welcher im Tal hinter Fitz Roy liegt, zu fahren. Der Zustand der Strasse war mit einer schweizerischen schlechten Waldstrasse zu vergleichen. Mari tat sich schwer und meldete sich hie und da mit roten Lämpchen. Aber wir sind ja ein gutes Trio und so kamen wir nach einer langsamen Fahrt am See an. Wir unternahmen einen Märchenwaldspaziergang und später trafen wir Martin aus Chur. Er wollte eigentlich angeln, änderte aber spontan sein Plan und wir grillten am Abend was wir so dabei hatten. Zum angeln reichte die Zeit trotzdem noch und so konnten wir sogar eine Bachforelle auf den Grill legen. Vielen Dank Martin!

Der Morgen danach präsentierte sich Wettermässig überhaupt nicht besser und darum entschlossen wir uns nun definitiv, eine grössere Strecke Richtung Norden zurückzulegen. Die Schotterpiste zurückgefahren, mit einigen Kühlstopps, nahmen wir unterwegs noch zwei Wanderer mit riesen Rucksäcken mit. Die beiden waren Amis und verbrachten ihre Ferien hier. In Nevada arbeiten sie in einer Goldmine! Grins! Das nur so nebenbei J

Nun der Weg nach Norden. Die ersten 130 km Asphalt. Die nächsten ca. 500 km Schotter. Viel Spass und viel Glück! In Tres Lagos fuhren wir die letzte Tankstelle für die nächsten 400 km an und liessen voll tanken. Da Schreck! Alles nass….oh nein… einmal drunter gelegen und…. es tropft… ab zum Mechaniker. Der gute Mann arbeitet auch sonntags, hat aber keine Lust sich unserem Problemchen anzunehmen, da es bei ihm vor der Garage auch nicht mehr tropft. Wir warten ein paar Minuten und entschliessen uns, bei der Tankstelle zu übernachten und zu schauen ob es morgen immer noch tropft. Da mir solche Sachen keine Ruhe lassen, wollte ich so schnell wie möglich Klarheit und hab mich unter Mari gelegt und erst einmal alles schön trocken gemacht. Dann soll man ja in solchen Situationen nicht „dryschiesse“, also erst einmal Kaffe trinken. Nach dem Kaffee, man staune… immer noch alles trocken. Wir hatten also voraussichtlich wieder einmal Glück und es war nur das Überlaufventil. Uff. Wir bleiben erstmal an der Tankstelle und sehen morgen noch mal nach. Steph

 

11. – 13. Januar 2010

Cuevas de los Manos und viel viel Schotterpiste

 

Nun da unser Tank ja scheinbar nur kurz kränkelte, wagten wir uns weiter bis zu dem Unesco – Weltkulturerbe, den Cuevas de los Manos. Der Weg dorthin jedoch, war anspruchsvoll. Für Mari, Fahrer und auch Beifahrer. Obwohl wir gewusst haben, dass die Strassen holprig werden, waren wir froh, spät abends völlig kaputt angekommen zu sein. Mari hatte schwer zu kämpfen und signalisierte uns regelmässig, dass ihr etwas heiss ist. Wir übernachteten wild da man bei den Cuevas vor Ort nicht übernachten darf. Ziemlich in der Nähe schlugen wir also unser Lager auf, damit wir dann am Morgen früh die Höhlen besichtigen können und ein „vorerst“ letztes Stück Schotter bis zum Dorf Perito Moreno noch zurücklegen können.

Auf die Besichtigung hatten wir uns schon lange gefreut und da störte uns auch die übergrosse Besichtigungsgruppe nicht mehr. Es war spannend diese Hände und Zeichnungen zu sehen die über drei Tausend Jahre alt sind. Auch die Technik regte zu Diskussionen und wieder mal ein paar Fragen auf. Erstaunt aber waren wir, dass Airbrush schon damals, wenn auch in etwas altmodischeren Art bekannt war. Zwar nahmen die Künstler von damals (nimmt man heute an) die Farbe in den Mund und bliesen sie durch einen Knochen hindurch rund um die Hände rum. Jeannine

Nach der Besichtigung machten wir uns auf das letzte Stück Schotterpiste Richtung Perito Moreno. Es ist wirklich zum heulen, wenn man sieht, dass neben einem eine neue Fahrbahn gebaut wird (und zum Teil auch schon fertig ist), aber man auf einer Strasse fahren muss die mehr einer Kiesgrube ähnelt als an eine Strasse erinnert. Wir alle drei fanden die Strecke gar nicht lustig und gegen Ende fand dann Mari es sei nun wirklich genug und wir konnten nur noch Stückweise fahren.

In Perito Moreno angekommen fanden wir einen Übernachtungsplatz bei einer Tankstelle, bei welcher wir rundum geschützt von Lastwagen und Baumaschinen die Nacht verbrachten. Steph

 

13. – 15. Januar 2010

Verschnaufen für alle in Los Antiguos

 

Tags darauf beschlossen wir wieder mal ein kürzeres Teilstück zu fahren und entschieden uns, in Los Antiguos Station zu machen. Eigentlich hofften wir, dass wir noch rechtzeitig zum Kirschenfestival, welches jedes Jahr hier stattfindet, eintreffen. Doch das sei schon vorbei, informierte uns die Polizistin am Dorfeingang.

Nun gut, wir liessen uns trotzdem hier nieder und wollten mal verschnaufen und vor allem wollten wir uns schlau machen, was denn mit Mari und dem Kühler los ist. Auf dem Camping hatten wir keinen  Internetempfang und so machen wir uns heute Donnerstag auf ins Dorf, um mal unsere Freunde aus dem VWBusForum.ch zu fragen, was denn diese blinkende Lampe zu bedeuten hat. Nachdem ich alle mitgenommenen VW Bücher durchforstet hab und auch alles was da drin steht um Kühlerprobleme zu beheben gemacht hab, steh ich ein bisschen an. Aber ich weiss, auf Euch (Forümler) ist Verlass. Steph

Rückblick Nr. 11 findest du unter Chile

Rückblick Nr. 10

21.- 23. Dezember 2009

Der längste Tag und am Ende der Welt

 

Heute sind wir vom Campingplatz aufgebrochen Richtung Nationalpark Tierra del Fuego. Zuerst machten wir uns noch unser Weihnachtsgeschenk und brachten unsere schmutzige Wäsche in einen Waschsalon um sie wieder einmal per Maschine zu waschen.

Im Nationalpark angekommen fanden wir einen tollen Platz direkt am Fluss. Wie auf dem Stadtcamping hat es auch hier einige Reisende. Die einen mit Riesenmobilen, die anderen mit Zelt. Wir richteten uns häuslich ein und genossen ein bisschen die Stille und die Natur. Ich holte wieder einmal meine Angelrute hervor und probierte uns ein leckeres Abendessen zu fangen. Doch daraus wurde leider nichts. Da wir sowieso noch unsere Wäsche abholen mussten, gingen wir auch gleich noch einkaufen für die nächsten Tage. Eigentlich darf man ja nur 48 Stunden in diesem Nationalpark bleiben, aber das werden wir nicht befolgen. In diesen 48 Stunden ist es fast nicht möglich die nähere Umgebung zu erkundschaften und darum werden wir einfach so lange bleiben bis wir alles gesehen haben, oder uns der Parkranger rausschmeisst. Den längsten Tag haben wir dann mit Arno, Heike und Rainer bei Bierhühnchen, Wein und Geselligkeit ausklingen lassen.

Am 22igsten schauten wir uns das Ende der Ruta 3 an. Wir waren der Meinung, dass dieser Platz etwas spezielles sein sollte, aber dem war  nicht so. Ende der Strasse, mehr nicht. Naja, nicht schlimm. Wir geniessen die Umgebung und auf dem Rückweg auf kleineren Abwegen die Begegnung mit einem Biber.

Da uns Heike und Rainer am 24igsten eingeladen haben mit ihnen, Astrid und Thomas Weihnachten zu verbringen, entschlossen wir uns, den Park zu verlassen und uns auf dem Stadtcampingplatz nieder zu lassen und uns auf den 24igsten vorzubereiten. Steph

 

24. – 26. Dezember 2009

Frohe Weihnachten oder Lecker Salat, Lendenbraten mit Serviettenknödel und Schokoladenmousse

 

Nachdem wir ausgeschlafen hatten und das heisst wirklich ausgeschlafen, konnten und durften wir uns an den Frühstückstisch setzen. Unsere „Mutti“ Heike hatte Kaffee gekocht und jeder steuerte etwas aus seinem Kühlschrank bei. Nach diesem etwas ausgedehntem Frühstück machten wir uns daran, unseren Teil fürs Festmenu zuzubereiten. In der gut eingerichteten Küche des Campingplatzes konnte ich, unter Beobachtung von einigen Campern, das Schokoladenmousse zubereiten. Nach einem gemütlichen Nachmittag, wurde um 17.00 Uhr zu Tisch gebeten. Es wurde dick aufgetragen: Mischsalat à la Astrid, Lendenbraten (Filet) mit Serviettenknödel und Rotkraut aus Heikes Küche. Dazu gabs Bier, Sekt oder Rotwein. Für einige in dieser Reihenfolge, für die anderen nur eines davon. Nach dem 4ten mal schöpfen konnte auch ich nicht mehr und wir gingen über zum Dessert. Der ganze Abend wurde gegessen, getrunken, diskutiert und gespielt. Es war ein sehr schöner Abend! Vielen Dank allen Beteiligten!

Am nächsten Morgen war wieder gemeinsames Frühstück angesagt. Schon eine tolle Sache, wenn „Mutti“ Kaffee kocht und man sich einfach nur hinsetzen kann.

Thomas und Astrid machten sich auf den Weg nach Norden, wir (Renni’s und Mari’s) blieben noch einen Tag. Die Spielrevanche stand noch aus und diese holten wir am Abend nach. Es steht 1:1. Das heisst, es steht noch eine Partie DOG offen (wir sehen uns irgendwann und irgendwo wieder Heike und Rainer!)

Am 26igsten machten auch wir uns auf den Weg. Unser Ziel war die nur knapp 100 Kilometer entfernte Estancia Harberton. Auf dem Weg trafen wir Martin aus Chur wieder und unterhielten uns kurz mit ihm. Als wir die Estancia erreichten, tranken wir einen Tee und assen ein Stück hausgemachten Schokoladenkuchen. Leider war kurz vor uns ein Schiff mit Touristen angekommen und so machten wir uns ziemlich schnell auf den Weg zum Camping, auf welchem wir die Nacht verbrachten. Steph

 

 

27. Dezember 2009

Rio Grande oder Weihnachtsguetzli backen

 

Heute gabs noch einen kurzen Spaziergang durch die schöne Landschaft um dann später in Richtung Norden zu fahren und in Rio Grande bei Willie auf dem Camping Halt zu machen. Dort traffen wir bereits bekannte Gesichter wieder; Bernhard und Jasmin. Als ich Jasmin das Rezept für unser Alubüchsenbrot weitergab, stolperte ich im Kochbuch über Bilder von Weihnachtsguetzli. Und da hatte ich plötzlich soo Lust auf Backen obwohl Weihnachten jetzt eigentlich schon vorbei ist. Willie organisierte mir kurzerhand Butter und Eier und Jasmin entschloss sich, meinem Backfieber anzuschliessen. Also verfielen wir dem Guetzli backen, die wir dann später in der Runde des Campingschuppens herrlich mauserten.

Jeannine

Rückblick Nr. 9

12. – 14. Dezember 2009

Puerto San Julian

Nachtrag

Auf dem Camping trafen wir Heike und Rainer wieder. Die beiden gaben uns mehrere Reisetipps und wir horchten gespannt ihren Geschichten. Auch Andreas und Phillip lernten wir kennen. Die beiden sind mit dem Fahrrad unterwegs.

Steph

 

14. – 16. Dezember 2009

Nationalpark Monte Leon

 

Nachdem das Wetter nun also besser wurde, fuhren wir weiter in den Nationalpark Monte Leon. Unterwegs setzten wir noch Amani und Alec in Buena Piedra ab. Sie wollten von da aus mit dem Bus nach El Calafate weiterreisen.

So viel vorne weg: Wir kamen ohne Probleme im Nationalpark an. Der Wind, der hier in ganz Patagonien bläst, hat uns auch da hin begleitet. Rainer und Heike sind auch hier. Im Nationalpark gibt es eine kleine Seelöwenkolonie, die fünft grösste Pinguinkolonie Südamerikas und viele verschiedene Vögel zu beobachten. Dass machten wir alles am nächsten Tag.

Steph

 

16. – 19. Dezember 2009

Rio Gallegos, Cerro Sombrero, Rio Grande, Ushuaia oder in der südlichsten Stadt der Welt

 

Ihr glaubt es nicht was mir alles täglich durch den Kopf geht, wenn wir so die Strassen entlang fahren. Da hat man ja sooo viel Zeit zum Nachdenken. Da Steph der bessere Autofahrer ist und ich das bessere Navigationssystem, hab ich noch etwas mehr Zeit zum Studieren und da kommen mir immer so komische Fragen in den Sinn. Ich hab mir da mal so ein Heft ins Handschuhfach gelegt. Zuhause hätte ich ja Google der mir meine Fragen sofort beantworten könnte. Doch hier funktioniert dies mit meinem Freund irgendwie nicht so recht, da muss ich mir die Fragen aufschreiben damit ich später nicht vergesse, was ich ja ursprünglich mal wissen wollte.

Ich schreib euch mal ein paar der Fragen auf, vielleicht weis ja jemand von euch eine Antwort und kann mir die ja mal schreiben. Also zum Beispiel hätten wir da:

  1. Warum stehen die Guanacos (diese Lamatiere) immer vor dem Zaun am Strassenrand, wenn sie doch hinterm Zaun sooooo viel Platz hätten und da nicht überfahren würden?
  2. Warum fragen Männer nie nach dem Weg???
  3. Überall lese ich von Kondoren, doch wie genau sehen diese Vögel aus?
  4. Was ist am Kreuz des Südens so speziell von dem hier so viele sprechen?
  5. Wie viele Länder gibt es wohl auf der ganzen Welt?
  6. Was genau ist der Unterschied zwischen einem Strauss und einem Nandu?

 

So genug meiner gedanklichen Abweichungen, doch dass musste ich euch jetzt mal schreiben. Ich könnte euch noch so viel schreiben und erzählen was wir hier so alles erleben. Von meistens positiven Dingen und halt zwischendurch auch mal etwas weniger positiven Dingen. Eines zum Beispiel ist, dass es so bestimmte Begegnungen mit neunmalklugen Travellern gibt. Da hab ich also schon mal noch ein Minütchen länger auf dem WC verbracht um mir nicht schon wieder so nen Spruch reinzuziehen wie zum Beispiel: gell Jeannine, du weißt aber schon, dass man hier nirgends das Toilettenpapier in das WC werfen darf? Da hab ich aber grosse Ohren gemacht. Neee danke, dass hab ich also nicht gewusst, es steht ja auch nirgends gaaanz gross in Englisch und in Spanisch angeschrieben. So fertig jetzt. Musste mal kurz raus. Xgüsee.

Guuut was wollte ich euch eigentlich von unserer Reise sonst noch erzählen. Emm ja genau, wir wollten diese Woche in Rio Gallegos in der VW-Garage unsere Bremsen kontrollieren lassen. Und als wir dann so auf der Suche nach dieser Garage waren ,stand an der Kreuzung auf der gegenüberliegenden Seite so ein Bus. Ein VW-Bus T3. Sogar mit Schweizer Nummernschild. Na der ist wohl auf derselben Suche wie wir. So haben wir Martin aus Chur kennen gelernt und haben einen gemütlichen Abend vor dem geschlossenen Campingplatz verbracht. Während Martin in der Garage versuchte ein neues Raglager zu kriegen, haben wir uns entschieden weiterzufahren und unsere Bremsen später mal checken zu lassen.

Den Tag darauf bestaunten wir kurz vor der chilenischen Grenze noch den Krater Laguna Azul. Leider viel zu kurz, da wir einige Meinungsverschiedenheiten bezüglich dem Fleisch-Schmuggel über die chilenische Grenze hatten. Da empfand ich die eigentlich wunderschöne Lagune nur noch halb so schön und das dort Schlafen hat sich danach auch gerade erübrigt. Als wir dann schliesslich den ersten Grenzübergang mit Abliefern von etwas Früchten, Gemüse, Eier und Linsen durch hatten (das Fleisch war ja versteckt), fanden wir Unterschlupf im Garten einer Hosteria wo wir sogar noch gratis duschen durften. Am nächsten Tag hiess es früh auf, denn ein erneuter Grenzübergang stand uns noch bevor. Da wir ja für Feuerland wieder in Argentinien einreisen müssen. Glücklicherweise haben wir dafür genügend Zeit einberechnet. Denn nach zwei Stunden anstehen waren wir froh unsere Pässe wieder frisch gestempelt zurück zu kriegen. Als wir dann aus dem Zollhäuschen raus gekommen sind, treffen wir doch Arno Österreich und Margit mit ihrer Goldwing wieder, welche wir am Zoll in Buenos Aires kennen gelernt haben. Schnell wurde zwischen Tür und Angel zum gemeinsamen Znacht in Rio Grande abgemacht und schon waren wir wieder unterwegs in Richtung Süden. Also landschaftlich ist Patagonien ja etwas karg. Hörte auch schon es sehe aus wie auf dem Mond. Da ich da ja noch nie war, kann ich da nicht mitreden. Da ist halt einfach nichts ausser etwas braun/grüner Farbe. Zwischendurch sieht man wieder mal eine riesige Schafherde. Doch da muss man zum Teil auch schon recht gut hinkucken, denn die sind nicht immer ganz so weiss wie in der Schweiz.

Gemeinsam mit dem Goldwing- Gespann sind wir dann heute in Ushuaia angekommen. Die Fahrt hierher war umwerfend. Langsam wurde es grüner und es gab plötzlich Bäume die sich langsam zu Wäldern entwickelten. Schlussendlich fährt man zwischen plätschernden Bergflüssen, schneebedeckten Bergzipfel das Tal rauf und runter, bis man schliesslich im von Bergen umgebenen Ushuaia ankommt, dass mich etwas an Interlaken erinnert. Nun sind wir da, in der südlichsten Stadt der Welt wo so einige mehrere Travellers gemeinsam Weihnachten feiern und dabei ihre Erfahrungen austauschen. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich mich in den Bus zurückgezogen um nicht heute schon Fragen zu beantworten wie: und wo wart ihr denn schon alles? Seid ihr schon lange unterwegs? Wie lange wollt ihr denn noch bleiben? Backpacker oder Auto? Wie viel Kilometer habt ihr den schon?

Hmm heute hab ich irgendwie nicht mehr so Lust darauf. Wer weiss, vielleicht Morgen…

Jeannine

 

 

 

 

Rückblick Nr. 8

8. – 13. Dezember 2009

Gaiman, Rada Tilly, Bosques Petrificados, Playa la Mina oder San Francisco

 

Nachdem wir Valdés mit vielen neuen Eindrücken verlassen haben fuhren wir weiter nach Rawson. Dort erkundigten wir uns nach einer Übernachtungsmöglichkeit und den Delfinen die angeblich an der Küste dieses Ortes sein sollen. Doch die Dame aus dem Touristeninfocenter preiste uns eine Delfin-Watching-Tour an die uns nochmals eine Stange Geld gekostet hätte. Da zudem auch kein Campingplatz Lust hatte, seine Türen für uns zu öffnen fuhren wir weiter nach Gaiman. Diese Ortschaft stach uns auf der Karte ins Auge und wir erinnerten uns dabei an eine Empfehlung die wir erhalten haben. Es sei total englisch und es gäbe da viele Teehäuser. Da es also gerade auf dem Weg lag, dachten wir, versuchen wir dort ein Plätzchen zum schlafen zu finden. Und natürlich freute ich mich auf ein Stück Cheesecake. Ein paar wirklich hübsche, englisch gebaute Häuser befinden sich dort und die Teehäuser schauten auch sehr verlockend aus. Doch als wir dann so ein Teehaus betreten wollten, hätten wir nur ein Arrangement buchen können mit Tee und Kuchen soviel du willst. Darauf hatten wir nicht wirklich Lust und da gabs dann als Alternative ein leckeres Cheesecake-Eis von der gegenüberliegenden Heladeria.

Wieder zurück an der Ostküste, war unser darauf folgender Stopp in Rada Tilly. In der Nähe davon soll sich nochmals eine Seelöwenkolonie tummeln. Leider erfuhren wir dann erst nachdem wir unsere sieben Sachen aufgestellt hatten, dass der Weg zu Fuss viel zu weit ist. Dann halt Morgen wenn wir weiterfahren dort einen Zwischenstopp einlegen. Auf dem Camping lernten wir spät abends, als wir noch kurz zur Toilette wollten, die beiden Backpacker Alec und Amani aus San Francisco kennen. Die zwei standen mit ihren riesigen Rucksäcken und was da alles noch so runter hing etwas down vor den Toilettenhäuschen. Die zwei hatten gerade eine Fahrt von über 700km in einem PW der konstant 175 km/h fuhr hinter sich. Schlaglöcher und Tiere auf der Fahrbahn egal. Wir tranken gemeinsam noch ein Bier, schauten den beiden beim Gepäck auspacken zu, was unwahrscheinlich spannend war und unwahrscheinlich lange dauerte und entschieden uns, die beiden am nächsten Tag zu den versteinerten Wälder mitzunehmen. Beim Park angekommen gesellte sich noch die deutsche 5köpfige Familie die wir bereits zuvor auf dem Camping mal getroffen haben, zum Rundgang im Park dazu. Die Eltern haben ihre drei Kinder ein Jahr aus der Schule genommen und unterrichten sie während dem Jahr selbst. Pro Tag etwa eine Stunde und sie sind bereits weiter mit dem Stoff als die Schulkameraden zuhause. Wow, wir und die beiden Amerikaner waren gleichermassen beeindruckt von dieser Familie! Jeannine

Der Rundgang mit anschliessender sehr ausführlicher Information dauerte rund zwei Stunden. Danach fuhren wir mit neu Gelerntem weiter. Wir wollten bis Puerto San Julian fahren. Dazwischen kam ein Schild, welches auf einen Küstenweg hinwies. Abbremsen, runterschalten, einbiegen und erkunden. Nach 5 Kilometer kam genau das, was wir uns erhofften. Ein schöner Küstenabschnitt, windgeschützt und fast menschenleer. Fast heisst, da stand ein einziges Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen. Wir fuhren also runter und stellten uns für die nächsten zwei Tage an diesen Strand. Die beiden Deutschen, Heike und Rainer, sind seit 1 ½ Jahren unterwegs und hatten gute Tipps und interessante Geschichten zu erzählen. Zudem durften wir das erste Mal im Leben wilden Delfinen beim Fische fangen und rumtollen zusehen! Fantastisch! Ich und Alec probierten sogar mit den Delfinen zu schnorcheln, was aber leider nicht gelang. Auch eine kleine Seelöwenkolonie konnten wir noch beobachten, was uns ja in Rada Tilly leider nicht gelang. Wir genossen zwei relaxte Tage an diesem Beach. Auch schöne Orte müssen wir hinter uns lassen und so sind wir nun 30 Kilometer weiter gefahren und stehen auf dem Camping von Puerto San Julian um unsere Akkus zu laden, Wäsche zu waschen und diesen Bericht zu schreiben. Dafür haben wir hier genügend Zeit, denn seit Wochen ohne Regen hat es in der Nacht tatsächlich angefangen zu regnen. Wir entschlossen uns daher noch bis morgen hier zu bleiben und mal zu gucken was das Wetter dann so sagt. Der nächste Stopp ist im „nahe gelegenen“ 200 km entfernten Nationalpark Monte Leon geplant. Da der Weg dorthin aber nur über eine auf der Landkarte grün eingezeichnete Strasse führt, bräuchten wir Sonne und Wind um ohne Abenteuer da hin zu kommen…. Fortsetzung folgt…. Steph

Rückblick Nr. 7

30. November – 1. Dezember 2009

Rio Colorado

Da unser Plan ja kein Plan zu haben ist, entschieden wir uns grad bei der ersten Abzweigung doch wieder einmal eine, auf der Strassenkarte grün eingezeichnete Strasse zu nehmen. Dies sollte kilometermässig eine grössere Abkürzung sein, zeitlich haben wir aber richtig eingebüsst. Das ganze Unternehmen verlief sonst eigentlich ganz gut. Die Strasse war trocken und so zogen wir auf der ganzen Fahrt eine riesige Staubwolke hinter uns her. Ganz das Gegenteil von der letzten „grünen“ Strecke die uns aus dem Nationalpark Ibera brachte. Nach einer 6- stündigen Fahrt, Kilometer war das einzig gesparte, kamen wir ziemlich verstaubt in Rio Colorado an. Wir richteten uns für eine weitere Nacht auf einem Camping Municipal, welche bis jetzt immer gratis waren, ein. Mittlerweile sind wir schon so „frech“, dass wenn wir Municipal lesen, am Eingang gar nicht mehr anhalten, sondern einfach langsam reinfahren. Sollte jemand Geld für die Übernachtung wollen, würde er sich schon melden. Auch hier war es so. Municipal = Gratis übernachten, inklusive allem was wir so brauchen. Strom, warmes Wasser, Holz zum grillieren, Hunde die uns bewachen.

Steph

1. Dezember – 2. Dezember 2009

San Antonio Oeste/ Las Grutas

Auf dem Weg nach Süden haben wir einen weiteren Stopp in San Antonio Oeste eingeplant. Dieser Ort liegt an der Atlantikküste und würde uns sicher gut tun. Als wir jedoch ankamen, war weder das Meer noch die Strasse in San Antonio anwesend. Gut, die Strasse wurde grad umgebaut von Ripio, so nennen die hier ihre steinigen Strassen, auf Asphalt. Aber wo das Meer war, konnten wir uns nicht erklären. Eigentlich wollen wir hier doch tauchen. Da war ein Beach mit Sonnenschirmen, da waren Schiffe die auf dem Trockenen standen, da waren auch mal Fischerläden….aber leider kein Meer. Wir entschieden uns also, dem Meer entgegen zu fahren und fuhren weiter. Der Atlantik kann ja nicht einfach weg sein! Einige Kilometer weiter, wurde uns ein Campingplatz per Schild angepriesen. „El Oasis“! Das tönt doch vielversprechend. Runterschalten, blinken und einbiegen. Wie schon so oft, kamen wir auf einen Campingplatz an, auf dem gähnende Leere herrschte. Der herbeigeklingelte Platzherr zeigte uns, nachdem er seine Señora zuerst gefragt hat, die sanitären Einrichtungen und den Platz. Hinstellen durften wir uns wo wir wollten. Vielen Dank, war ja eh niemand da. Ah doch, ein junger Herr, der den Platz saubermachte. Für wen auch immer. Da Mari mittlerweile ein paar ungewohnte Geräusche von sich gab, holte ich mal die Werkzeugkiste aus der Sitzbank raus und machte mich den Geräuschen auf die Spur. Vorderräder weg und alles gut saubermachen, ein bisschen hier klopfen, ein bisschen da klopfen. Das ganze auch am Herzstück unserer Mari. Luftfilter raus, einmal richtig ausblasen. Öl nachfüllen. Und auch sonst mal den Motor so gut es geht sauber machen. Bloss nicht zu viel, sonst funktioniert vielleicht etwas nicht mehr. Soweit so gut. Später kam dann die SEÑORA noch vorbei. Die gute alte Dame ist 71 Jahre alt und sprach tadelloses Englandenglisch. Sie wurde nämlich da geboren undundundund erklärte sie uns. Auf die Frage wo denn „the Sea“ hin sei, antwortete sie: „Oh the Sea. (Übersetzung ins Deutsche) Das mit dem Meer ist hier so eine Sache. Bei Ebbe zieht sich das Wasser bis zu 1,5 Kilometer zurück um nach 6 Stunden wenn wieder Flut ist für kurze 15 Minuten zurückzukommen.“ Einmalig! Wir haben es uns angesehen. Und es ist wirklich gewaltig! Auch so was hab ich noch nie gesehen!

Steph

 

Argentinien für mich!

Argentinien ist in Stichworten für mich: Mate, Rindfleisch, Grill, Rotwein, Liter Bierflaschen, fast endlos weit, überdimensional (Verpackungen), gegensätzlich wie ich es noch nirgends gesehen hab (innert Stunden wechselt das Wetter von sonnig heiss auf stürmisch regnerisch, die Reichen bauen ihr neues Prunkhaus direkt neben dem heruntergekommenen Wellblechhaus der Armen…), verständnisvoll, freundlich, hilfsbereit, ungestresst

Die letzten sechs Wochen waren für mich tolle Wochen. Wir stehen auf, wenn wir erwachen. Wir gehen zu Bett wenn wir müde sind. Wir fahren von A nach B, egal wie weit es ist. Einmal fast 600 Kilometer, einmal „nur“ 200 Kilometer. Wir essen wenn wir Hunger haben. Wir duschen wenn wir uns „schmutzig“ fühlen. Seit nun mehr als einem Monat hab ich keine Nachrichten mehr gehört und ehrlich gesagt, es ist wunderbar! Wir müssen nicht hören wie gut oder schlecht es der Welt geht. Wir sind hier und uns geht es gut! Ich find unsere Reise bis jetzt einfach nur GUT! Steph, der trotzdem auch mal an Euch zu Hause denkt und seit Helvecia nicht mehr raucht

2. Dezember - 7. Dezember 2009

Peninsula Valdes oder Bella Italia

Nun kommen wir der lang ersehnten Peninsula Valdes etwas näher. Wir freuten uns darauf, mal etwas länger an einem Ort zu bleiben als drei Tage. Denn wir wollen uns etwas Ferien gönnen. Warum nicht an einem solch herrlichen Fleck Erde. Ziemlich spät abends kamen wir also auf der berühmten Peninsula an, nachdem wir unterwegs noch Bekanntschaft mit dem Italienerpaar Silvia und Piedro gemacht haben. Wir stellten das erste Mal unser Vorzelt auf, damit wir dann in den darauf folgenden Tagen problemlos mit Mari die „Insel“ auskundschaften können. Valdés ist bekannt für Magelanpinguine, Seelöwen, Seeelephanten und Wale. Im Hinterkopf tragen wir beide den Wunsch hier einen Tauchgang zu absolvieren und vielleicht eines der Tiere auch Unterwasser zu beobachten. Wir richteten also unser Heim für ungefähr eine Woche ein und als wir abends Bella Italia wieder entdeckten, gabs ein spontanes Grillfest zu viert. Die zwei brachten leckeren Fisch mit, welchen sie in ihrem Riesen- also wirklich riesen Auto/Camper nein eher Unimog - „tiefgekühlt“ haben und nun froh sind die vier Doraden mit jemandem zu teilen. Nachdem wir den lustigen Abend in genau vier Sprachen, (Spanisch, Italienisch, Deutsch und Englisch) zu Ende brachten, versprachen wir am nächsten Tag noch etwas Musik auszutauschen. Denn von die 30 CD’s, die wir nebst dem IPod dabei haben, können wir nach mehr als 5000 Kilometer bereits nicht mehr wirklich hören und sind froh um jede Abwechslung. Dazu muss ich euch aber jetzt noch sagen, dass wir beide von all den CD’s das tollste und unbeschreiblich schönste Gefühl erleben wenn Peter Reber z.B „dr Sunne entgäge“ singt. Unglaublich aber wahr. Stellt euch mal kurz Folgendes vor: wir zwei in Mari, auf einer Strasse die kilometerweit gerade aus läuft, die Sonne scheint uns entgegen, links und rechts ist nichts ausser grünen Wiesen mit Schafen, Rindern und Pferden und weit hinten siehst du das Meer am Horizont? Dazu singt Peter Reber seine Lieder! Ach dieses Gefühl kann ich euch nicht beschreiben.

Gut, nun sind wir ja eigentlich in den Ferien auf Valdés und nachdem wir etwas deprimiert vom Tauchshop zurückgekommen sind, müssen wir unsere Tauchpläne neu überdenken. Denn ein Tauchgang mit Seelöwen kostet pro Person 500 Pesos, dass sind nicht ganz 200 CHF für jeden von uns und dies sprengt unser Budget voll und ganz. Also entschliessen wir halt, diese Tiere von Land aus zu beobachten. Gesagt, getan. An einem der darauf folgenden Tage packten wir alles was Mari so tragen muss in unser Hauszelt und fahren auf eine eintägige Entdeckungsreise. Doch bereits nach wenigen Metern hielten wir das erste Mal und luden zwei junge Autostöppler auf, Georgia und Luca. Die beiden sind, hahahaha, von wo wenn nicht von Bella Italia und als Backpackers unterwegs. Wir nehmen die zwei mit und wir verbringen einen sehr eindrücklichen und unvergesslichen Tag zwischen vielen Pinguinen, Seelöwen und einer unglaublich tollen Landschaft. Abends sassen wir noch zum Nachtessen zusammen und die zwei sind fast ausgeflippt, als wir ihnen noch einen echten Kaffee zum Abschluss servierten.

Am Sonntag gönnten wir uns als Trost für das Nichttauchen einen Ausflug zum Whale-Watching. Wir sind mit dem Boot der Küste entlang gefahren und haben eine Wal-Mutter mit Kalb gesehen. Es war toll wie nah die Wale an das Boot heran kamen. Am liebsten wäre ich mit Schnorchelausrüstung ins Wasser gesprungen, so nah schwammen sie am Boot vorbei. Doch es sei scheinbar verboten, hier mit den Walen zu tauchen oder zu Schnorcheln, wie wir im Tauchshop erfuhren. Doch man hält sich scheinbar nicht daran, was uns Fotos bewiesen. Trotzdem war das Wale- Whatching, wie soll ich dem nur sagen… ehmm einfach unglaublich. Jeannine

 

 Argentinien für mich

Nun sind wir bereits mehrere Wochen unterwegs und die Zeit vergeht wie im Flug. Es ist für mich fast unbegreiflich was ich hier jeden Tag erleben darf. Was mich sehr beeindruckt sind die Unterschiede die dieses Land vom Norden in den Süden hat. Während zum Beispiel im Norden hunderttausende Rinder vom Regen ertranken, sahen wir hingegen Süden viele Verdurstete. Die Natur nehme ich hier viel bewusster wahr als Zuhause. Während ich hier auch nur an einem Vogel stundenlang zusehen kann, nehme ich mir daheim nicht mal Zeit ein Buch zu lesen. Ich bin fasziniert von Mensch, Tier und Natur dieses Landes und von der offenen und hilfsbereiten Art der Menschen hier. Man nimmt sich Zeit, dir die ganze Stadt zu zeigen oder fragt nach ob man genug Wasser für die Weiterreise bei sich hat. Dies und noch viele mehr sind die Eindrücke die ich in den vergangenen Wochen gesammelt habe und ich freue mich ausgesprochen auf die, die noch kommen werden. Jeannine

Rückblick Nr. 6

21. – 23. November 2009

Helvecia

Naja, der Name des Dorfes hält nicht was er verspricht. Der Campingplatz ist in einem ziemlich schlechten Zustand. Aber was solls. Wir richten uns für zwei Tage hier ein. Im „Dorf“ gehen wir das erste mal in ein Internetcafe. Es ist Sonntagnachmittag um 14.30 Uhr und es sieht ziemlich nach Siesta aus. Wir setzen uns vors Café auf den Boden und warten erst mal. Nach einiger Zeit hören wir jemanden im Innern des Cafes und klopfen einfach mal so an die Tür. Ein Typ macht die Tür auf und schaut uns fragend an. Wir deuten auf unseren Laptop und fragen nach einer Internetleitung. Es geht einen Moment und wir haben eine Superverbindung. Wir aktualisieren unsere Homepage und erledigen Banksachen und telefonieren mit der Heimat. Nach fast zwei Stunden möchten wir bezahlen und der Betreiber des Cafes sagt „nono, esta bien.“ Oh muchas gracias! Das war so das beste was wir hier in Helvecia erlebt haben.

Steph

23. November - 24.November 2009

Carlos La Paz, Stadt oder Land?

 

Einen neuen Kilometerrekord haben wir hierher aufgestellt. Es waren 583 Kilometer. Theoretisch wollten wir uns ja die Stadt Cordoba etwas genauer unter die Lupe nehmen. Doch als wir jetzt nach bald drei Wochen nie mehr eine Stadt gesehen haben wurden wir von dem Smog, der Hektik und dem Abfall regelrecht erschlagen als wir in Cordoba rein fuhren. Schön war, dass wir einander beide angesehen haben und dasselbe dabei gedacht haben. Nur schnell raus hier. Also fuhren wir einmal quer durch die Stadt und nahmen halt noch ein paar Kilometer mehr in Kauf. Den nächsten Camping ausserhalb der Stadt nehmen wir, egal was kommen mag, schliesslich war ja auch schon bereits 20.00 Uhr. Der Campingplatz kam und war der teuerste den wir bis jetzt hatten und darum blieben wir auch nur eine Nacht und nutzen den Morgen, um für das Geld wenigstens unser Wassertank zu füllen.

Jeannine

 

24. – 26. November 2009

Camping Boca del Rio, La Tapias

 

Manchmal lohnt es sich einfach noch etwas weiter zu fahren auch wenn man eigentlich nicht mehr mag oder man doch schon längst bei einem vorherigen Campingplatz hätte anhalten können. Nein für heute haben wir uns entschieden etwas wählerisch zu sein und dafür genug Zeit einberechnet. Denn nach ein paar nur kurzen Übernachtungsstopps wünschten wir uns wieder einmal zwei Tage „Nichtstun“ an einem Ort der sollte möglichst schön sein. Also klapperten wir ungefähr sechs Campingplätze ab und irgendwie konnten wir uns nicht einigen. Also dann halt weitersuchen. Als wir uns schliesslich schon damit abgefunden haben, wohl zu wählerisch gewesen zu sein, fuhren wir an einem Schild vorbei welches auf einen Campingplatz in 4km hinwies. Die vier Kilometer hatten es strassentechnisch noch einmal so richtig in sich und wir hofften insgeheim, dass der Platz die Piste wettmachen wird. Und siehe da, plötzlich erschien vor uns eine Brücke die zu einem wunderschön abgelegenen Platz an einem Stausee führte der ausser die Besitzerfamilie und nun uns, keine weiteren Besucher beherbergten. Die zwei Tage relaxen und Nichtstun verbrachten wir schliesslich mit einer Kanufahrt, Wäsche waschen, Mari gründlich durchchecken und eben: nichts tun…

Jeannine

 

26. – 27. November 2009

Paso de les Carretas, wild auf Wild?

 

Unsere erste Nacht in der wir wild campierten. Auf der Karte haben wir den Stausee bereits markiert und uns gesagt, wenn wir bis dahin keinen Platz gefunden haben, wird’s da schon einen Campingplatz haben. Dies haben uns auch die Tankstellen-Angestellten versichert. Doch die Strecke sei „wiedermal“ muy feo, wir sollten besser bei der Polizei in Sardillo nachfragen wie der Strassenzustand sei. Doch da es strahlendblauen Himmel war konnten wir uns dies irgendwie nicht so vorstellen und als wir dann kurz nach dem Weg fragten, meinten diese Damen, die Strasse wäre asphaltiert und gut befahrbar. Na wer sagts denn also los. Und von muy feo war absolut nichts zu sehen und wir fanden sogar eine abgelegene Strasse am Stausee Paso de les Carretas und verbrachten einen schönen Abend bei Sonnenuntergang, Tiere beobachten und Spazierengehen in einer wirklich menschenleerer Gegend. Doch als die Nacht schliesslich einbrach, war es mir zuerst schon noch etwas mulmig und das Einschlafen… naja irgendwann gings dann. Doch auch dies war eine neue und positiv ausgefallene Erfahrung die wir beide bewusst machen wollten und das Aufwachen war daher umso schöner.

Jeannine

 

27.- 28. November 2009

Ataliva Roca, 3-tägiges Dorffest

 

Nachdem wir im Provinzpark Luro leider keine Übernachtungsmöglichkeit bekommen haben (warum auch immer?) wurden wir ins nächste Dorf geschickt auf den Gemeindecampingplatz. Da nahm sich der Platzwart unser sofort an und war sehr freundlich. Zudem war im Dorf ein Fest. So wie wir verstanden haben ein 3-tägiges Dorffest. Wir installierten uns und sind dann für einen Augenschein an dieses Fest. Leider haben wir nur sehr wenig verstanden und so hiess es für uns Bettzeit.

Steph

 

28.- 30. November 2009

Nationalpark Lihuel Calel

 

Ein sehr schöner Nationalpark. Wir unternahmen in diesen 2 ½ Tagen zwei Tageswanderungen. An einem Tag erklommen wir den 596 m.ü.M. gelegenen Berggipfel des höchsten Berges im Park. Während einer Stunde ging es zuerst über Naturwege und dann über Riesensteine bis rauf zum Gipfel. Eine wunderbare Aussicht auf die Weiten der Umgebung! Am zweiten Tag unternahmen wir die etwas längere Wanderung zu den 2000 Jahre alten Steinmalereien. Eine schöne, interessante Wanderung mit vielen Tierbegegnungen. Nach etwas über 5 Stunden waren wir erschöpft zurück. Wir liessen Köpfe und Füsse etwas hängen und plötzlich taucht ein Mercedes Bus auf, mit man glaubt es kaum, Solothurner Nummerschilder. Unsere erste Begegnung mit Schweizer Reisenden und prombt auch mit SO Nummernschilder! Röbi und Christa aus Schönenwerd sind auch seit 6 Wochen (aber schon das zweite Mal) unterwegs. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen und tauschten unsere gelesenen Bücher und unsere Adressen aus. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns und fuhren Richtung Süden weiter.

Steph

 

Rückblick Nr. 5

14. - 17.November 2009

Iguazu und seine gewaltigen Cataratas

Heute fuhren wir weiter von Ruiz de Montoya nach Iguazu. Hier wollen wir die nächsten Tage bleiben und uns die riesigen Wasserfälle anschauen. Unterwegs machten wir einen Einkaufsstopp, wo wir zuerst von einem Österreicher und danach von einem Schweizer angesprochen wurden. Sie hatten grosse Freude, uns Schweizer zu treffen. Als wir auf dem uns empfohlenen Campingplatz in Iguazu ankamen, war es mehr als schwül. Wir haben beide schon lange nicht mehr so geschwitzt. Der Campingplatz ist ein Komplex mit Hotel, Bungalows, Apartments und eben Camping. Wir haben uns für die nächsten Tage eingerichtet und auch gleich probiert ob wir wieder mal unsere Mails lesen können. Es klappt, nur ist die Leitung etwas langsam und unstabil. Was soll’s, wir können wenigstens ins Internet.

Wir haben uns ein leckeres Stück Fleisch grilliert und danach noch etwas der Natur zugehört, bevor wir ins Bett gingen. Ja, das ist hier so eine Sache. Wir sind meistens vor 21.00 Uhr im Bett. Kaum zu glauben, aber wahr!

Sonntagmorgen. Wer früh ins Bett geht, steht auch früh wieder auf. Wie fast jeden morgen hüpften wir gegen halb acht aus den Federn. Schlafen tun wir wunderbar. Wir frühstückten und haben dann unserem Vorhaben, wieder einmal mit unseren Liebsten zu telefonieren gefrönt. Die Leitung ist aber leider so schlecht, dass die ganze Angelegenheit etwas mühsam war. Zudem kam ein plötzlicher, heftiger Regen auf und wir mussten die Sache abbrechen. Naja, wir probieren es wieder.

Das mit dem Skype hat dann nicht mehr geklappt, aber die Wasserfälle haben wir gesehen! Und wie! Mit dem öffentlichen Bus, mit einem kleinen Umweg zum Dreiländereck, sind wir zu den Cataratas gefahren. Die Kraft des dort durchfliessenden Wassers, Sekunde für Sekunde, ist GEWALTIG! Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen und wer es nicht erlebt hat, kann sich das nur schwer vorstellen Wir verbrachten den ganzen Tag bei den Wasserfällen und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Mehr über dieses Wasserwunder zu schreiben bringt nichts, es ist einfach nur gewaltig. Die Bilder sprechen für sich!

Am Abend entschieden wir uns, Iguazu am nächsten Tag Richtung Süden zu verlassen. Wir nahmen uns kein konkretes Ziel vor, sondern wollten einfach mal fahren soweit wir kamen.

Steph

 

17. - 19. November 2009

Ituzaingò. Einkaufsstopp oder Bekanntschaft mit Pablo und Gaston

 

Nachdem wir noch etwas benommen von den gewaltigen Wasserfällen fast 400 Kilometer alles dem Rio Parana entlang gefahren sind, machten wir einen Einkaufsstopp in Ituzaingo. Es war bereits 19.00 Uhr und wir wussten noch nicht genau wo wir die Nacht verbringen sollen. Geplant war eigentlich, dass wir den berühmten, 200km langen, Yacyretá- Damm besichtigen, der Argentinien in tiefe Schulden stürzen liess. Nachdem wir ziemlich müde von der anspruchsvollen Strecke waren (es ging fast die ganzen 400 Km geradeaus, ausser mehreren Schlangenausweichungen) entschieden wir uns, an der nächsten Tankstelle oder bei einem Camping zu übernachten. Doch es kam anders als geplant. Als wir aus dem Supermercado raus kamen, standen zwei junge Typen staunend vor unserem Bus. Sie hatten riesig Freude an Mari und sie wünschten sich auch so einen Bus für ihre Reise. Doch das Geld reichte nur für einen Kombi. Die zwei stammen aus Buenos Aires, gingen auf eine deutsche Schule, nahmen sich eine Auszeit auf Unbestimmt und reisen seit drei Monaten durch ihr Heimatland. Es kam wies kommen musste und wir folgten ihnen auf einen toll gelegenen GRATIS Campingplatz im Dorf direkt am Rio Parana gelegen. Mit Sicht auf den Damm. Spät abends stiessen noch Ana und Pablo dazu, die ihr Geld mit selbst gebastelten Bänder, Schmuck und Artistik verdienen. Wir verbrachten zwei tolle Hippie-Tage zu sechst, spielten gemeinsam Musik mit verschiedensten Instrumenten und Ana brachte mir etwas künstlerisches Handwerk bei.

Jeannine

 

19. – 20. November 2009

Resistencia, Collegeweekend oder Überschwemmungen

 

Nachdem wir etwas wehmütig von den Vieren in Ituazaingo Abschied genommen haben, machten wir unseren nächsten Halt in der eigentlich noch hübschen Stadt Resistecia. Die Stadt ist vor allem wegen ihrer vielen künstlerischen Skulpturen bekannt. Auf dem Camping Parque 2 febrero verbrachten wir eine Nacht umgeben von vielen jungen College Menschen die einen zweitägigen Picknick-Ausflug auf dem Camping machten. Es war süss mit anzusehen, wie die Teenager gemeinsam Tango übten oder in der Gruppe Musik spielten und dazu sangen. Dies hat es bei uns in dem Alter definitiv nicht gegeben wenn ich an meine Musikstunden aus der Schule zurück denke. Der nächste Tag mit Stadtbesichtigung viel buchstäblich ins Wasser, da der Regen die Strassen unpassierbar machte und wir entschieden uns daher weiter Richtung Süden zu fahren, um unserem Fernziel an Weihnachten in Ushuaia zu sein, etwas näher zu kommen.

Jeannine

 

20. - 21. November 2009

Reconquista

 

Da wir uns für heute nicht wieder einen Fahrrekord aufhalsen wollten, hielten wir spontan in Reconquista und fragten bei einer von aussen sympathischen Anlage nach, ob wir für eine Nacht auf dem grossen Areal irgendwo übernachten dürfen. Gross ansehen wollten wir uns nichts, da wir den nächsten längeren Halt in Helvecia machen möchten. Die Anlage gehörte zum öffentlichen Sport und Erholungssekretariat der Stadt und war für alle zugänglich. Sehr hilfsbereit und freundlich kamen uns die Angestellten entgegen und jeder kam vorbei und quatschte mit uns fast ununterbrochen. Da es zudem Freitagabend war, verbrachten wir eine etwas unruhige aber gute Nacht zwischen Jugendlichen, aktiven Sportlern und Spätgrillierern. Ziemlich früh am Morgen machten wir uns schliesslich auf den weiteren Weg.

Jeannine

 

Rückblick Nr. 4

8.- 10. November 2009

Mari kann sich das erste Mal so richtig beweisen

 

Die Strecke in den Nationalpark Ibera war Abendteuer pur. Glücklicherweise sind wir immer noch zu viert unterwegs, damit man sich im Notfall gegenseitig aus der Patsche helfen könnte. Sobald sich unsere Wege trennen, müssen wir uns solche Wege gut überlegen. Bereits in Mercedes sagte man uns bei der Touristeninfo, dass die Strecke bei dem Regen nicht zu empfehlen sei. Auch der Herr der uns half, bei dem Bankomat an Geld zu kommen, sagte die Strasse sei muy feo… Aber nein, es sind drei gegen einen, dass wir es trotzdem versuchen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich zu fügen und mich dem Abendteuer zu stellen. Während diesen vier holperigen Stunden habe ich mir zwischendurch fast in die Hosen gemacht. Manchmal konnte ich einfach nicht hinschauen. Es gab tausende von Schlaglöchern, fast nur Schlamm und von Wasser überflutete Strassen wo du keine Ahnung hast wie tief sie sind. Doch Kamikazesteph machte mir schnell klar, dass wir nur drei Möglichkeiten haben. Umkehren, da auf der Strasse bleiben und warten dass die Strasse trocknet oder Augen zu und durch. Naja was wollte ich da. Doch Steph und Mari haben die Strecke toll gemeistert ohne Allrad und ohne fremde Hilfe. Der Dank für die Anstrengung war ein abgeschiedener wunderschöner Platz mit einer artenreichen Tierwelt die wir bei einer tollen zweistündigen Bootstour besichtigten.

Steph

 

10. – 14. November 2009

Wir verlassen den Nationalpark oder Schlammschlacht

Nachdem die vergangene Nacht ziemlich stürmisch und regnerisch war, wurde unser Vorhaben, den Nationalpark zu verlassen gezwungenermassen verschoben. Doch als der Regen nachliess entschieden wir uns, den Park trotzdem um die Mittagszeit zu verlassen. Wir erkundigten uns zur Sicherheit noch bei einem Parkangestellten wie denn der Weg sei. Dieser meinte das die ersten 40 Kilometer etwas mühsam werden, doch danach…. Sollte in zwei Stunden zu machen sein. Also machten wir uns auf. Die ersten Kilometer schafften wir eigentlich relativ gut. Doch irgendwann wurde es so schlammig, dass wir ohne Guschtis und Keros Hilfe mitten in der Pampa stecken geblieben wären. Die Guschtigcrew gab alles was sie hatten und zogen uns aus dem sehr lehmigen Schlamm. Die Aktion mussten wir auf den rund 120 Kilometer fünf mal wiederholen. Danach sahen alle, Autos und Leute aus wie Schlammschweine! Gegen 21.00 Uhr (es waren dann acht Stunden) gelangten wir wieder auf normale Strassen und konnten zügig vorwärts fahren. An der ersten Tankstelle machten wir halt, tankten voll und entschieden uns die Nacht dort zu verbringen.

 

Ab heute allein oder Mi Casa e su Casa

Ziemlich früh hüpften wir aus den Federn. Von nun an sind wir zu zweit unterwegs, da wir noch bei einer Adresse in der Provinz Missiones vorbei schauen möchten. Wir haben unsere Mari gründlich an der Tankstelle reinigen lassen. Die halbstündige Vollschaumreinigung von zwei Personen hat uns 20 Pesos gekostet und war ihr Geld voll und ganz wert. Unser Ziel war es bis nach Ruiz de Montaya zukommen. Dort lebt die Familie Tonn die Jeannine flüchtig aus ihrer Jugendzeit kennt. Wir fragten uns zu dem Anwesen durch und klingelten einfach mal. Obwohl wir eigentlich niemanden kannten, wurden wir mit einem herzlichen GRÜEZI empfangen und auch hineingebeten. Es wurde Kaffee gekocht und wir sassen mit Carlitos (Vater); Werner (Ersatzgrosspapa) und Grosi auf der Veranda und genossen Kaffee und Gebäck. Es wurde auch ein Zimmer bereit gemacht für uns, welches wir für die nächsten Tage benutzen dürfen. Alles war uns nicht ganz recht, obwohl wir es gerne annahmen. Die Strapazen von der gestrigen Fahrt waren schnell vergessen und wir geniessen das schöne Anwesen und wieder mal warm zu duschen. Die restlichen Tage verbrachten wir mit Werner, Carlos und Grosi Ruth und genossen eine tolle und herzliche Gastfreundschaft der schweizerisch/argentinischen Familie. Werner führte uns durch die Provinz Missiones, zeigte uns die berühmten Jesuiten Ruinen in San Ignacio, lud uns in ein hübsches Hotel zum Zmittag ein und organisierte kurzerhand ein Besuch in einer Yerbafabrik welche verschiedene Teesorten produziert.

 

Rückblick Nr. 3

2. – 3. November 2009

Auslösung unserer Autos vom Hafen in Buenos Aires

 

Montags um 8.30 Uhr holten wir Keros vor ihrem Hotel ab und fuhren zuerst mal mit dem Taxi zur Firma Maersk um zu erfahren, wie wir vorgehen müssen, um unsere Fahrzeuge aus dem Zoll auszulösen. Bereits beim Empfang bemerkten wir, dass hier wohl noch nicht so viele Touristen erschienen sind. Nachdem wir alle unsere ID’s gezeigt haben und wir im System erfasst wurden durften wir zur Reederei in den 19 Stock hoch. Leider sagte man uns da, dass das ganze IT System der Firma zusammengebrochen ist und wir vorerst nichts tun können, um unsere Autos abzuholen. Tja dass hiess erstmals für uns warten und Kaffee trinken. Nachdem wir etwa drei Stunden im Kaffee sassen und vergeblich auf den erlösenden Anruf warteten, kam uns die Idee wir könnten doch mal nach etwas genaueren Strassenkarten Ausschau halten. Zurück kamen wir mit 6 von 7 Karten NUR für das Land Argentinien. Dann endlich um etwa 13.00 Uhr der Anruf wir können vorbei kommen. Also nichts wie los und zurück zu Maersk. Nachdem wir alle Papiere gezeigt hatten, die Maria uns die Schritte sehr freundlich und hilfsbereit erklärt hatte, mussten wir noch Kerstins Unterschrift notariell beglaubigen lassen. Also nochmals los mit der Metro durch die Stadt und zu diesem Büro. Dort hiess es zur Abwechslung mal warten und 100 Pesos bezahlen. Nachdem Kerstin irgendwelche uns unverständliche Papiere unterzeichnete, fuhren wir wieder zurück zu Maersk, zahlten dort 296 Dollar und erhielten die für uns notwendigen Dokumente für den Zoll. Da wir vorgängig noch mit dem Terminal 4 Typen telefoniert hatten, versuchten wir nun unser Glück gleich selber da. Wir setzten uns also erneut in ein Taxi und liessen uns zu diesem Terminal 4 chauffieren. Das war gar nicht so einfach, da dieses Terminal hinter den Slums BsAs liegt und keiner gerne da hin fährt. Wir platzten also in dieses Büro rein und erklärten unser Anliegen so gut wies ging auf spanisch., Die Damen und Herren merkten schnell, dass wir nicht schnell genug voran kamen und orderten gleich eien eigenen Angestellten um in die Englische Sprache zu übersetzen. Mittlerweile war es fast 18.00 Uhr und mit Autos auslösen für heute Feierabend. Am nächsten Tag mussten wir um 7.30 Uhr am erneut in deisen Terminal 4 Büro sein um noch mal 600 Dollar für den Zoll zu zahlen. Natürlich ausschliesslich in Dollar welche Steph und ich am Vorabend noch durch Carolinas Bekannter Alfredo, mühsam auftreiben konnten da die Banken maximal 50 Dollar hergaben. Gut nun geht das Theater am Hafen los auf das wir vier seit Monaten darauf eingestellt sind. Wir rechneten mit 4-5 Tagen da wir vorerst keinen Agenten zur Seite haben wollten und wir noch von keiner reibungslosen und einfachen Fahrzeugauslösung im Hafen von Buenos Aires gelesen hatten. Als erstes wurden unsere Autos mit Hilfen von insgesamt elf Mann aus dem Container befreit. Mir kam es zuerst etwas suspekt vor, dass so viele anwesend waren, jedoch eigentlich nur etwa vier davon wirklich arbeiteten. Doch irgendwann verstand ich, dass die wohl nicht so oft eine solche Lieferung aus den Containern befreien. Denn rund um uns wurden fast nur Orangen ausgeladen.

Glücklicherweise können wir behaupten, dass wir wohl eine der einfacheren und schnelleren Auslösung hatten. Klar waren jede Menge Papiere zu unterschreiben welche wir nur halbwegs verstanden, viel Warterei und Dudenschläge dafür notwendig, doch wir haben weder unfreundliche Angestellte getroffen noch haben wir irgendwelche Schmiergelder bezahlt. Wir haben sogar umsonst jede Menge Kaffeejetons fürs Warten gekriegt.

Doch auch das Warten hatte seine guten Seiten. Denn wir haben bei EMBA bereits die erste Bekanntschaft mit Arno Österreich und seiner Partnerin Margrit gemacht die mit einer Gold Wing inkl. Anhänger durch Südamerika ziehen. (Sein Namen gaben wir ihm, weil die vom Hafen seinen Namen nie kapierten und als Nachnamen dann einfach Österreich nahmen) Natürlich wurden dabei auch die Adressen und Telefonnummern ausgetauscht.

Um ca. 15.00 Uhr fuhren wir schlussendlich völlig überrascht, glücklich und mit ausschliesslich positiven Eindrücken aus dem Hafen von Buenos Aires. Wer gerne genaueres über die Verschiffung oder über das Auslösen am Hafen erfahren möchte, kann uns natürlich jederzeit persönlich kontaktieren.

Jeannine

 

4. – 5. November 2009

Nationalpark Palmer

 

Unser erstes Ziel war der National Park El Palmar. Der Weg dahin führte uns durch die Provinz „Entre Rios“. Wie wir schon vorgängig wussten, werden wir auf unserer gesamten Reise hin und wieder mit einer Polizeikontrolle zu rechnen haben. So auch auf unserem ersten Teilstück. Bereits nach zwei Stunden Autofahrt die erste Polizeikontrolle. Ausweise und Versicherungspapiere. Alles bereit und auch soweit okay. Der Polizist läuft einmal ums Auto und deutet mir, ich solle aussteigen. Ich also raus um zu fragen was denn sei. Er deutet auf Paulchen unseren Fahrradträger auf welchem wir kurz vorher unsere beiden Benzinkanister festgemacht hatten. Er gibt mir zu verstehen, dass das so nicht geht. Nicht etwa wegen den Kanistern, sondern überhaupt sei es nicht erlaubt so einen Fahrradträger montiert zu haben. Der schaue über das Ende des Fahrzeuges hinaus und das gehe also gar nicht. Multa! Multa? Er deutet auf das Häuschen das am Strassenrand steht und winkt mir zu ich solle mitkommen. Ich folge ihm. Er bittet mich Platz zu nehmen an einem Tisch in einer abgeschotteten Ecke. Er zieht Formulare und Papiere hervor inklusive einer „Preisliste“. Er erklärt mir in Spanisch, dass es eine Busse gebe und zeigt mir auf der Liste, dass diese sage und schreibe 704.35 Pesos betrage. Schluck! Soviel haben wir gar nicht dabei. Ich geb ihm zu verstehen, dass ich mal kurz ins Auto muss. Kein Problem, sagt er. Draussen warten Jeannine und Keros. Ich informiere die drei und alle hüpfen im Dreieck. Keros dürfen scheinbar wegen einer fehlenden Stossstange überhaupt nicht mehr weiterfahren und sollen auch über 450 Pesos bezahlen. Der Plan der drei ist klar. Wir werden keinen Peso bezahlen! Also auf in die zweite Runde. Ich gebe mich schon etwas unverständlicher und bitte den Polizisten mir noch einmal zu erklären was genau denn nicht der Norm entspreche. Die anderen drei verfolgen strikte ihren Plan. Es wird „gestritten und wild gestikuliert“ und Jeannine tut so als telefoniere sie mit der Touristenpolizei. In der Zwischenzeit hab ich auch angefangen, dass von mir vorbereitete Formular (für die Schweizer Botschaft) auszufüllen um evtl. ein wenig Eindruck zu schinden. Der Polizist sagt mir mittlerweile zum wiederholten Male ich solle endlich die „Platas“ rüberwachsen lassen, er habe schliesslich weiter zu arbeiten. Naja, schön easy bleiben und die Frauenpower noch ein bisschen machen lassen. Mittlerweile ist die Busse nämlich nur noch 399.90 Pesos. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir bei 120 Pesos. Nachdem der Herr zum x-ten Mal zu seinem Scheffele gerannt ist wenn wir wieder irgendetwas gesagt oder getan haben, kommt er zurück und fragt wie viel wir denn an Geld dabei haben. Da wir ja vorhin zufälligerweise gerade Grosseinkauf gemacht haben, so gut wie gar nichts. „Dollares?“ fragte er. Neee haben wir „natürlich“ auch keine. Während den ganzen Diskussionen winkt uns plötzlich Arno Österreich schmunzelnd beim vorbeifahren zu. Hmm so gemein.

Nach rund zwei Stunden kommt Herr Polizist mal wieder vom Chef zurück und sagt, er fülle uns jetzt so ein Formular aus. Für was genau kann er uns auch nicht erklären. Nun zotteln wir vier also von dannen, das Ziel der Frauen erreicht und mit einem Zettel der nach Vorladung aussieht und 930 Pesos Busse die zu bezahlen wären bis am 14.November. Doch auch diese werden wir vorerst natürlich nicht bezahlen. Nun noch schnell die Kanister weg und den Reflektor an den Fahrradträger und dann nichts wie weg. Ich bin nämlich ziemlich genervt. Nach etlichen Kilometern des Nichtssagens und Geradeausfahrens, erreichen wir endlich den angesteuerten Nationalpark. Wir fahren eine für Schweizer Verhältnisse „Naturstrasse“ und erreichen nach 12 Kilometern den Campingplatz. Ein schöner Platz. Die sanitären Anlagen nicht unserem Standart entsprechend, aber okay. Wir wählen nach langem hin und her einen Platz und fangen an uns einzurichten. Währenddessen taucht wer wenn nicht Arno Österreich mit seinem Gold- Wing Gespann auf. Wir verbringen zu sechst einen gemütlichen Abend mit Grillieren, Tiere beobachten und erzählen einander was wir schon so alles erlebt haben. Da wir vier noch nicht so viel erlebten, redete die meiste Zeit Arno… J

Am nächsten morgen macht sich Arno auf den Weg Richtung Iguazu und wir vier entschliessen uns, noch einen Tag den Nationalpark auszukundschaften.

Wir machen einen kleinen Spaziergang durch die umliegende Umgebung und entdecken so Einiges an grösseren und kleineren Tieren. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Dog spielen und wer dieses Spiel kennt, weiss wie schnell es gehen kann und Stunden sind vorbei. Kurzerhand noch etwas gegessen und schon gings ab ins Bett, denn wir wollten ja morgen früh weiter. Auch unsere Richtung heisst Iguazu. Aber dafür haben wir ja jedemenge Zeit. Unser nächstes Ziel soll der Nationalpark Reserva Provincial, Esteros del Iberá sein. Rund 400 Kilometer an einem Tag. Gute Vorsätze, aber……

Steph

 

6. – 7. November 2009

Das Ziel zu hoch gesteckt oder das erste Mal mitten im Dorf übernachtet

 

Nachdem wir nun also unterwegs Richtung Nationalpark Ibera sind, müssen wir feststellen, dass unsere vorgenommenen Tagesziele etwas hoch sind. Unterwegs werden wir wieder von einer Polizeikontrolle angehalten und zum aussteigen aufgefordert. Die Frauenpower geht diesmal vor und nimmt sich der Sache an. Gleiche Probleme wie letztes Mal. Keine Stossstange bei Keros und der Fahrradträger bei uns. Die Frauenpower regelt die Sache aber ziemlich schnell und so stellen wir unsere Kanister erneut ins Fahrzeug und düsen los. Unterwegs entschliessen wir uns, in Mercedes zu stoppen und auch dort die Nacht zu verbringen. Bei der Einfahrt ins Dorf entdecken Keros eine Garage und fragen dort nach einer Möglichkeit eine Stossstange zu kriegen. Der anwesende, nette Herr nimmt sich unser sofort an und fährt mit seinem Auto voraus zu einem „Künstler“. Wie sich herausstellt kann dieser innerhalb von 3 Stunden das von Keros benötigte Teil für 200 Pesos herstellen und auch montieren. In dieser Zeit zeigt uns Nicola (so heisst der nette Herr, der ein Transportunternehmen führt) die wichtigsten Ecken in Mercedes und zeigt uns einen sicheren Schlafplatz mitten im Dorf. Bei dieser Gelegenheit fragen wir ihn auch gleich, was diese Vorladung denn genau sei. Er zeigt Richtung Norden und sagt die Frauen sollen mal da hinschauen und hält sich im gleichen Augenblick das gute Stück Papier an seinen Allerwertesten. Er erklärt uns, dass dieses Stück Papier für Nichts mehr als zum A….. putzen gebraucht werden kann. Nicola erzählt uns weiter, dass die Polizei in Entre Rios und Tucuman die Schlimmsten seien. Auch für ihn mit seinem Transportunternehmen.

Nachdem wir eingekauft haben, Guschti mit neuer Stossstange abgeholt und an eben dieser Plaza parkiert hatten, machten wir unser Abendessen und gingen dann relativ schnell ins Bett. Die Nacht war eigentlich okay. Bis auf eine ca 45-minütige Unterhaltung zweier Einheimische mittels ihrem Kleinstwagen. Der Sound war so laut, dass wir meinten, die hätten direkt neben unserer Mari eine ganze Discothek aufgebaut. Unglaublich! Dass ganze morgens um halb vier. Die Polizei fuhr vorbei, doch unternahmen nichts. Hier tobt einfach das Leben am Freitagabend. Ich glaub, dass gehört hier einfach dazu. Wir sind halt in einem anderen Land und hier gelten andere Regeln. Wobei ich mit Bestimmtheit sagen könnte, die beiden haben das absichtlich gemacht. Nun gut. Nichts weiter passiert und wir wollten sowieso früh raus, da wir wussten, wir haben einiges vor uns! Nicola hat uns gesagt, die Strecke bis zum Camping Colonia Pellegrini sei 120 Kilometer lang und wir bräuchten sicher 4 Stunden. Zu erwähnen ist noch, dass es mehr oder weniger seit 2 Tagen regnete. Aber eben, dass ist wie Zuhause. Das Wetter können wir nicht aussuchen und müssen uns damit anfreunden und abfinden.

Steph

 

 

da kann man direkt meinen hier hätte man noch nie ein VW Bus gesehen, es waren rund 11 Arbeiter da für ganze zwei Autos
da kann man direkt meinen hier hätte man noch nie ein VW Bus gesehen, es waren rund 11 Arbeiter da für ganze zwei Autos

Buenas noticias 3. November 2009

 

Kurznachrichten aus Argentinien. Wir haben es also tatsächlich geschafft innerhalb mehr oder weniger einem Tag unsere Fahrzeuge aus dem Hafen zu kriegen. Das ganze ohne Agent, ohne Schmiergeld und ohne irgendwelche gerade heute anfallende nicht zu erklärende Kosten oder sonstige undefinierbaren Zollgebühren. Einzig eine haufen Warterei, jede Menge Unterschriften und viele wirklich freundliche und unterstützende Mitarbeiter.

Nun geht’s morgen um 6.00 Uhr los, endlich raus aus der Stadt und mal Richtung Norden. Mehr Infos liefern wir sobald wir mehr Zeit haben zum schreiben. Denn jetzt müssen wir nämlich packen und noch die letzte Maschinen-Waschgelegenheit ausnutzen.

Ach ja, falls ich’s noch nicht erwähnt habe, ich Jeannine mache übrigens seit zwei Wochen (Tag des Abfluges) wieder mal ne längere Rauchpause. J

Rückblick Nr. 2

26. Oktober 2009

Tagesausflug nach la Boca

 

So nachdem wir nun letzte Woche die bekannten Gebiete San Telmo (bekannt für Künstler und Tangotänzer) und Palermo (bekannt für zahlreiche Parks, die hippigsten Restaurants und angesagtesten Boutiquen in ganz Buenos Aires) ausgekundschaftet haben, steht diese Woche noch das piekfeine Recoleta und das Arbeiterviertel la Boca auf unserem Programm. Da wir uns nach einer ganztägigen Besichtigungstour immer einen Ruhetag gönnen (müssen) fingen wir schon am Montag mit la Boca an. Carolina jedoch sprach nicht sehr begeistert von la Boca und auch der Reiseführer warnte vor untouristischen Gassen, da la Boca zu den ärmeren barrios der Stadt gehört.

Da wir aber jeweils ohne touristisch geführte Touren unterwegs sein wollen, machten wir uns wie bereits gewohnt mit der Metro und danach zu Fuss auf den Weg nach la Boca. Bereits beim Umsteigen der Metro nahmen wir die veränderte Stimmung und der sinkende Wohlstand der Menschen war, je näher wir la Boca kamen. In dem Moment war ich froh, meinen Ring, die Ohrenstecker und die von Mam geschenkte Halskette Zuhause gelassen zu haben um nicht noch mehr als eh schon, aufzufallen. Jedoch muss ich dazu sagen, dass wir uns an diesem Tag in keinster Weise unsicher, beobachtet oder unwohl vorkamen. Zwar gab es einzelne Gassen wo wir von selbst kehrt machten oder uns sogar ein Polizist am Strassenrand anhielt und uns zutextete, dass wir diesen Weg besser nicht passieren und oberhalb dieser Zone spazieren sollen. Glücklicherweise befand sich dieser nette Herr Polizist in dem Moment gerade nicht in seiner Siesta.

Als erstes steuerten wir selbstverständlich das Fussballstadion an wo wir noch auf ein einheimisches Ticketwunder für das Spiel der Boca Juniors am Donnerstag hoffen. Der Touristenpreis von umgerechnet 150 CHF pro Person ist uns schlichtweg zu teuer. Gemäss Freunden von Freunden von Carolina zahlt man als Einheimischer lediglich nur ungefähr 20 Franken.

Anschliessend spazierten wir durch Parks und begaben uns auf die Suche der Casas muy Colores, da ich ja zuhause im Reiseführer von diesen Häusern gelesen habe, mir aber weder deren Strasse noch deren Namen aufgeschrieben habe. Also watschelten wir anhand unseres Stadtplans zu einer Strasse die so klingte wie die, die ich meinte zuhause gelesen zu haben. Hmm naja es besteht ja auch nur ein minimaler Unterschied zwischen Calle Cafarena und Calle Caminito. Als Steph schliesslich meinte es hätte ja sonst genügend andere farbige Häuser auf den Strassen, liess es mir erst recht keine Ruhe und ich nahm all mein Spanisch hervor und sprach eine ältere Frau an und fragte sie: donde son los casas famosos con muchos colores de la Boca? Sie lachte darauf und nach einer langen und ausführlichen Erklärung war ich zufrieden auch wenn diese besagte Strasse natürlich nicht gerade um die Ecke war. Egal, wir waren ja bereits seit mehr als vier Stunden zu Fuss unterwegs, da spielt Eine mehr oder weniger auch keine Rolle mehr. Also hielt Steph seinen Hunger und die passende Stimmung dazu bis dorthin aus und als ich schlussendlich meine Fotos und Steph sein Sandwich im Magen hatte waren wir wieder glücklich und zufrieden.

Dies war ein äusserst eindrücklicher und spannender Wochenbeginn.

Jeannine

 

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Besuch bei den oberen Zehntausend

 

Von der Gegend Recoleta gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Es ist wie in jeder grösseren Stadt DIE Umgebung der obersten Liga. Es tummeln sich lauter Schickimickis von ganz klein bis ganz alt die vom feinsten herausgeputzt sind. Bei den Damen egal welchen Alters und welcher Bodenbeschaffenheit sind High Heels und Kleidchen ein Muss. Die Blicke in die Schaufenster lässt einige Frauenherzen höher schlagen. Schuhe um Schuhe, Kleider um Kleider und Taschen so weit das Auge reicht.

Wir besichtigten den berühmten Friedhof der uns staunen lässt, halten eine Fotolänge bei Evitas Grab da der Andrang uns schlichtweg umrennt, gönnten uns ein teueres Kaffee im Hardrock Cafe und nach einer Mückenattacke im Park schafften wir es schliesslich noch die Floralis dingsbumms zu besichtigen. Der Verlockung hinter dieser Floralis, einen kurzen Blick über die Gleise rüber,zu den Slums zu wagen, gaben wir nach und watschelten völlig unvoreingenommen so unauffällig wie möglich in diese Richtung. Doch wir kamen nicht weit, schon ruft uns ein Taxifahrer bei seiner Mittagspause mit einem: pssst, psssst, pssssssst, eiii Blanco, zu! Da wussten wir, ahh damit sind wohl wir gemeint. Er warnte uns, weiter zu gehen, da es einfach zu gefährlich sei, auch wenn wir uns hinter den Gleisen bewegten. Da wir es ja nicht zwingend rausfordern wollen, dankten wir ihm und machten kehrt.

Was wir auf jeden Fall mitnehmen aus Recoleta sind die krassen Gegensätze zwischen ganz reich und ganz arm direkt nebeneinander und ungefähr 30 Mückensichten innert einer Minute.

Jeannine

 

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Fussballtag, oder La Boca gegen Chacarita, oder Fussballfieber und Lehrgeld

 

Den heutigen Tag gingen wir eigentlich wie jeden anderen auch an. Zuerst easy aufstehen, mal schauen wie die Lage so ist und dann gemütlich frühstücken. Für heute hatten wir uns entschieden ein Fussballspiel der Boca Juniors live anzuschauen. Wie wir ja schon geschrieben haben, hatte sich Carolina sehr bemüht, für uns Tickets aufzutreiben. Die Mühe von Caro wurde aber nicht belohnt und so beschlossen wir, uns auf eigene Faust welche vor Spielbeginn zu besorgen. Also auf in die Metro, einmal umsteigen und rein in La Boca, das Viertel der Armen. Hier findet heute tatsächlich ein Spiel statt, das wird uns ziemlich schnell klar. Überall Movistar- Leibchen an den Leibern von Mann und Frau. Eine echte Fussballeuphorie. Also hin zum Stadion und Karten besorgen. Karten besorgen in La Boca hiess für uns, ca. 45 Minuten im Quartier rumzuirren. Nicht weil wir nicht wussten wos die Karten zu kaufen gibt, nein, weil das Stadion grossräumig abgesperrt ist.

Nun gut. Wir (konkret heisst das, dass Jeannine anstand, da man uns gesagt hat ich sei zu „Blanco“ um an Tickets ranzukommen) stehen also an einem Boleteria (Ticketwagen) an. In der Zeit las ich eine Info, dass man die von uns gewünschten Tickets nur an den offiziellen Kassen kaufen kann. Also einmal rund ums ganze Stadion und rüber zu den Kassen. Noch zu erwähnen ist, dass wir heute den heissesten Tag hatten seit wir hier in BsAs sind. Es waren gefühlte 35 Grad. Auf dem Weg ums Stadion trafen wir Diego. Diego fragte uns, ob wir Tickets suchen. Wir bejahten die Frage, woraufhin er uns Tickets für 150 Pesos anbot. 150 Pesos sind 30 mehr als an der Kasse! Mit unseren wenigen spanischen Kenntnissen bezirzten wir ihn und bekamen zum Schluss 2 Tickets für 200 Pesos. Kein schlechter Deal! Diego begleitete uns auch noch bis vor den Eingang und verabschiedete sich dann mit einem Handshake und wünschte uns viel Spass. Juhui, wir hatten Tickets für das Spiel. Okay auf in die nächste Runde. Eingangskontrolle. Die Ticks werden von den Herren begutachtet und wir dürfen einen Zaun weiter. Beim nächsten Halt mussten wir, wie wir uns das auch von zuhause gewohnt sind, filzen lassen. Rucksack auf, Getränke raus, Äpfel dürfen drin bleiben. Einmal den obligaten Körpercheck und weiter geht’s. Bei der nächsten Kontrolle noch mal Ticks zeigen, wieder werden wir durchgelassen. Nun hören wir schon die singenden Fans die schon drin sind. Wir sind nahe dran! Letzte Station ist der auch in Schweizer Stadien bekannte Ticketeinschubdurchschubautomat. Ticket rein! Bähhh! No entrada! Wie, no entrada?? Hä? Con esto Ticket no puedo entrada. Das Ticket wurde schon einmal gebraucht und lässt uns nicht rein!? Wir stehen da und schauen uns an. Wie zwei Touristen stehen wir da und verstehen die Welt nicht mehr?! Diego hat uns doch nicht etwa beschissen?? Ein älterer Herr nimmt sich unser an und fragt nach, was denn los sei? Wir erklären ihm die Situation und da schüttelt er nur den Kopf. Er erklärt uns, dass wir tatsächlich einem Schwarzmarktverkäufer in die Hände gelaufen seien. (Übersetzung ins deutsche) „Diese Typen sind gnadenlos. Das passiert leider immer wieder. Ich schäme mich für diese Leute und für Argentinien, dass wir das nötig haben. Ihr könnt mit einem Polizisten auf die Suche nach Diego gehen, aber das wird euch nichts nützen, denn der ist sicher schon durch alle Gassen.“ Wir plaudern noch ein bisschen mit ihm und stellen fest, dass er es wirklich ernst meint. Er sagte dann noch: „Hätte ich hier etwas zu sagen, würde ich euch zwei ohne Ticket reinlassen, aber leider…. hab ich das nicht“ Wir verabschieden uns von dem Herrn, der sich zum wiederholten Male entschuldigte und nehmen die nächste Absperrung als Ausgang. Hmmm und jetzt?? Verärgerung? Eigentlich sind wir ja selber schuld und gestehen uns dies auch in der nächsten halben Stunde ein. Wir streifen noch ein bisschen durch das Quartier, einerseits um etwas zu trinken zu kaufen und andererseits in der Hoffnung diesen „DIEGO“ zu erspähen. Ich hab in diesem Moment eine solche Wut und würde glatt zu ihm hingehen und ihm die Kohle zurückverlangen! Aber eben… Da strömen tausende von Boca Fans durch die Gassen und wir halten Ausschau nach einem der aussieht wie Alle. Okay, wir haben teures Lehrgeld bezahlt, gestehen uns ein, dass wir richtige Deppen waren diesem Diego zu glauben er verkaufe uns „richtige“ Ticks. Wir machen uns also frustriert auf den Rückweg. Gegen den Strom der immer noch einlaufenden Fans. Wieder zurück in Rosetti 445 schalte ich den Fernseher an und schaue mir die letzten 25 Minuten dieses Matches im Fernseher an. Ein langweiliges Spiel! Boca Juniors gewinnt zum Schluss mit 3: 0. Die Ticks werden wir gut aufbewahren, die kosteten ja einiges! Diego wird wohl heute einen schönen Abend geniessen und wir geniessen nun einen Teigwarensalat. Aus den eigenen Erfahrungen lernt man am meisten; auch wenn sie nicht ganz günstig sind! Bis bald! La Boca haben wir gesehen und erlebt!

Steph

  

Freitag, 30. Oktober

Wieder mal ein Ruhetag und Barrichada Zuhause

 

Heute war wieder einer unserer Ruhetage angesagt. Zuhause bleiben und sich bloss nicht zuviel bewegen, da es draussen ja sowieso viel zu heiss ist um irgendetwas zu unternehmen. Wir bleiben also in den vier Wänden und werden uns „erholen“. Caro und Markus haben für heute Abend Flor und Rolando zum Essen eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wird Rolando auch versuchen uns das argentinische Kartenspiel „Truco“ beizubringen.

Am Nachmittag backen wir noch einen Zopf und werden anschliessend mit Caro und Markus einkaufen gehen. Die beiden Gäste sind auf 20.00 Uhr eingeladen, rufen dann aber an, dass sie doch erst um 21.00 Uhr kommen. Also nehmen wir schon mal einen Apèro und schmeissen mal das Feuer an um dann auch parat zu sein. So gegen 21.30 Uhr treffen die beiden dann ein. Ein gemütlicher Abend beginnt und wir plaudern, Rolando erklärt uns „Truco“, essen lecker Fleisch und teilen uns das Bier. Nach dem Essen wird Truco richtig mit Punkten und allen Kniffen gespielt. Um 00.30 wird dann kurzerhand 1 Kilo lecker gemischtes Eis beim Lieferservice bestellt. Der Abend war sehr lustig, und gemütlich und endet nach einem gemeinsamen Adressenaustausch so gegen 02.00 Uhr. Ab ins Bett! Morgen ist ja auch wieder ein Tag. Samstag! Und dann kommt schon Sonntag wo wir mit Keros abgemacht haben und am Montag………..  geht’s los.

Steph

Rückblick Nr. 1

Unsere erste Woche in Buenos Aires 

 

So meine Lieben, endlich ist der lang ersehnte Tag gekommen an dem unsere Reise beginnt. Am Sonntag dem 18. Oktober um 2.45 Uhr hiess es aufstehen, letzter Gepäckcheck durchführen, genug Kaffee trinken und gemeinsam mit Willy (Jeannine’s Vater) nach Frankfurt fahren. Das Verabschieden fiel schwerer als zuvor gedacht und die Tränen weiblicher seits, welche die letzten Wochen tapfer unterdrückt wurden kamen dann doch noch hoch und meldeten sich dann während des Fluges schubweise immer wieder zu Wort. Doch irgendwann gewann die Müdigkeit überhand und liess mich doch noch etwas schlafen. Als wir dann schliesslich die riesige Stadt Buenos Aires unter uns sahen, wurden die kalten Füsse dann stetig etwas wärmer. ;-)

Bei Markus und Carolina angekommen, die beiden lernten wir im Internet kennen, fielen wir schlussendlich nach einer kurzen Wohnungsbesichtigung völlig erschöpft ins Bett. Die zwei geben sich sehr viel Mühe damit wir uns bei ihnen und in Buenos Aires wohl fühlen und helfen uns täglich mit neuen, wertvollen Tipps und Tricks.

Direkt am Montag führte Carolina uns einmal um die Blocks herum. Einmal zur U-Bahn, zum Park, zum Friedhof, noch zum Einkaufszentrum dann zum Chinesen und wieder zurück. Zuerst schien es als seien wir die Landeier pur (wir verhielten uns zumindest so), doch als wir kapierten, dass in Buenos Aires die Strassen eigentlich mehr oder weniger quadratisch verlaufen (gut zu erkennen auf der Luftaufnahme) war die Orientierung nicht mal mehr sooo schwer. Eins haben wir bereits kapiert, beim Strassenüberqueren heisst es einfach „Gring ache u sekle und geng schööön sexy bliibe“

 

Die restlichen Tage der Woche verbrachten wir dann damit, uns an die riesigen Dimensionen zu gewöhnen, diverse Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die erste Etappe unserer Route zu planen und immer wieder etwas spanisch zu lernen. Da Markus Schweizer ist und Carolina aus Argentinien ist es klar, dass eigentlich nur spanisch gesprochen wird. Glücklicherweise kann man sich zur Not noch in englisch oder mit der altbewährten Zeichensprache unterhalten.

Zudem gewöhnen wir uns gerade daran, morgens zu Frühstücken, Zeit für Sport zu haben und täglich unser Menüplan zu besprechen und anschliessend frisch einzukaufen. Schön!

Apropos frisch, momentan meide ich das Fleischregal im Supermarkt nach einer ersten einäugigen Besichtigung noch etwas, da es vom Hirn zum Darm alles schön blutig und durchsichtig eingepackt,  zu kaufen gibt. Steph sucht sich dann nach Handgelenk mal Pi irgendwas aus und gekocht sieht das Ganze ja dann schon etwas anders aus. Ja ja ich bin mir sehr bewusst, dass dies hier in Argentinien noch einigermassen einem hohen Standart entspricht.

 

Eine entspannte Stadtbesichtigung fällt uns noch etwas schwer, da wir momentan noch zu sehr auf die verrückten Autofahrer achten müssen, die Tretmienen der Hunde auf dem Boden nicht übersehen wollen, den Lärm versuchen zu ignorieren, auf die Tasche aufpassen, den Partner im Auge behalten, auf ein schönes Fotomotiv achten und dabei die Orientierung nicht verlieren wollen.

Ahh und nicht zu vergessen wollen wir bei dem Ganzen natürlich nicht als Touristen auffallen. Doch schon nächste Woche werden wir uns dem Tempo der Argentinier schon etwas besser angepasst haben.

 

Am Samstag waren wir an Carolinas Geburtstagsparty eingeladen. Es lag auf der Hand, dass Steph bei der Vorbereitung des Geburtstagskuchens half während Carolina Pizza als Apero vorbereitete. So gegen 20.00 Uhr trafen die ersten Gäste ein und stellten sich direkt in die Küche um Mate (das belebende Hauptgetränk in Südamerika) zuzubereiten. Nach und nach trafen auch die anderen Gäste ein, so dass wir gegen 21.00 Uhr vollzählig waren. Wir wurden herzlich begrüsst (nur ein Küsschen und auch die Männer beküssen sich!) und direkt in die Runde miteinbezogen und das Interesse an unserm Vorhaben war natürlich gross. Es wurde geplaudert und gelacht. Eine sehr ungezwungene und lockere Atmosphäre. Unser europäischer Magen kündete schon lange Hunger an, doch nix da, in Argentinien wird erst um 22.30 Uhr gegessen. Es gab Choripán (Chorizo mit Brot) und anschliessend Geburtstagskuchen für Carolina. Wir waren positiv erstaunt über die Einfachheit dieses Festes, denn es hatte weder genügend Gläser, noch Stühle, noch Platz. Die Holzkohle und das Fleisch wurde vom Besuch mitgebracht und als es darum ging den Grill einzufeuern, wurden kurzerhand noch beim gegenüberliegenden Chinesen Holzkistchen zum anfeuern organisiert.

So, dass war die erste Woche unserer Abenteuerreise, welche sicher noch viele solche Erlebnisse bringen wird.

Hasta Pronta!